Licht der Hoffnung

Kriwanek-Oldies mit neuem Charme

Licht der Hoffnung: Die A-cappella-Vokalvirtuosen „Die Füenf“ eröffnen am Sonntag in Wendlingen das Festival der Hoffnung

Die Füenf mit Christian Langer alias „Justice“ (in der Bildmitte) werden in Wendlingen zur einen Hälfte eigene Werke, zur anderen Hälfte Lieder von Wolle Kriwanek singen. Foto: pm

Das Warten hat ein Ende: Am morgigen Sonntag fällt um 18 Uhr der Startschuss für die 29. Saison des Festivals der Hoffnung. Zum Auftakt kommt mit den Füenf gleich die angesagteste Acappella-Band Süddeutschlands in den Treffpunkt Stadtmitte in Wendlingen. Es sind noch Eintrittskarten verfügbar – und die Einnahmen gehen an sechs soziale Projekte aus der Region.

Ein Paket mit insgesamt fünf attraktiven Kulturveranstaltungen ist für „Licht der Hoffnung“, die Weihnachtsaktion der Nürtinger und Wendlinger Zeitung, wieder geschnürt worden. Am heutigen Samstag von 8 bis 12.30 Uhr gibt es im Stadtbüro der Nürtinger Zeitung auch noch wenige Kombitickets für nur 80 Euro, die für alle fünf Kulturabende gelten. Es gibt aber auch noch Einzeltickets für die Veranstaltung am Sonntag zum Preis von 20 Euro – auch noch an der Abendkasse.

Die Vokalvirtuosen Füenf sind im Ländle bekannt – vor allem durch ihre im Jahr 2003 geschriebene Schwabenhymne „Mir im Süden“, die bei der Hitparade „die größten Hits aller Zeiten“ von SWR 1 mit den Stimmen der Radiohörer im Vorjahr auf Platz neun und in diesem Jahr auf Platz zehn gewählt wurde. Der Hit wird am Sonntag auf jeden Fall auch zum Programm zählen, hat Füenf-Bandmitglied Christian Langer bei einem Telefoninterview mit unserer Zeitung am Donnerstag versprochen. „Wir können und wollen auf diese Nummer beim Konzert nicht verzichten.“

Unverzichtbar aus dem Füenf-Repertoire ist eigentlich auch das urkomische „Horst“-Medley, bei dem die Vokalartisten bei bekannten Hits stets das Wort „Love“ durch den deutschen Vornamen ersetzen. „Das ist einfach unerschöpflich“, erzählt Langer, der in der Band den Aliasnamen „Justice“ trägt. Immer wieder kommen neue Titel hinzu. „Wir hatten schon sieben verschiedene Horst-Medleys im Programm.“

Die eigenen Werke der Füenf werden etwa die Hälfte des Konzerts am Sonntag ausmachen. Die andere Hälfte wird aus Songs des im Jahr 2003 im Alter von 53 Jahren verstorbenen Schwabenrockers Wolle Kriwanek bestehen. Die Füenf haben Versionen ohne Instrumente unter anderem von den Titeln „Di Stroßaboh“, „Guck, guck, i han a Ufo g’sää“, „I fahr Daimler“ und „Reggae di uf“ im Programm. „Da wird für jeden etwas dabei sein und es gibt viel zum Mitsingen“, sagt Langer. „Uns macht es auch besonderen Spaß, das Programm mit schwäbischen Liedern zu singen.“

Die Idee, die Titel von Wolle Kriwanek zu singen, sei ein Jahr nach dessen Tod aufgekommen. Kriwaneks Gitarrist und Mitstreiter Paul Vincent hatte ein Gedenkkonzert für den Sänger in der Stuttgarter Schleyerhalle organisiert. „Da haben wir ,Ufo‘ gesungen“, erinnert sich Langer. „Etwas später kam bei uns die Idee auf, ein ganzes Programm mit Wolle-Songs zu machen.“ Zehn Jahre nach Kriwaneks Tod kam es dann 2013 zu einer eigenen Tournee der Füenf mit Wolle-Kriwanek-Liedern.

Ein Jahr nach Kriwaneks Tod erstmals „Ufo“ gesungen

Das ist den Tenören Christian Langer (alias Justice), Jens Heckermann (alias Pelvis), Kai Podack (Little Joe), Bariton Patrick Bopp (Memphis) und Bass Francesco Cagnetta (Dottore Basso) eine Herzensangelegenheit. Denn die Sänger haben Wolle Kriwanek noch persönlich gekannt und hoch geschätzt. Bei einem Auftritt im ersten Jahr der Füenf 1995 in Backnang sei Kriwanek vorbeigekommen. „Pelvis und ich kannten Wolle aber schon länger aus unserer anderen Bandvergangenheit“, erzählt Langer. „Wir erlebten ihn als total netten Kollegen.“

Lässt sich denn eigentlich jedes Lied in dem unverwechselbaren Vokal-Stil der Füenf vortragen? „Eigentlich kann man jedes Lied a cappella singen“, meint Justice. Manche Songs würden dadurch gleichwohl an Kraft verlieren. „Andere gewinnen dafür total, wenn man sie neu arrangiert. Die Lieder bekommen dann einen neuen eigenen Charme.“

Auch wenn sich die Gruppe „Füenf“ schreibt, wird sie übrigens ganz normal wie die Zahl fünf ausgesprochen. „Wir wollten einfach fünf Buchstaben im Bandnamen haben“, erklärt Langer.

Ermöglicht wird das Konzert in Wendlingen durch die finanzielle Unterstützung der Volksbank Kirchheim-Nürtingen. Um die Bewirtung und das Bestuhlen des Raumes wird sich das Team des Nürtinger Tafelladens kümmern.

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