Licht der Hoffnung

Kindern ein besseres Leben ermöglichen

Licht der Hoffnung: Der Verein Takathemba setzt sich schon seit vielen Jahren für Aidswaisen in Südafrika ein

Die aktiven Mitglieder des Vereins Takathemba um die Vorsitzende Debbie Jenne (ganz rechts) und die zweite Vorsitzende Haidi Schäfer (Dritte von rechts). Foto: lcs

Sechs Projekte werden in dieser 27. Saison unserer Aktion „Licht der Hoffnung“ bedacht. In unserem letzten Teil der Serie stellen wir den in Wendlingen ansässigen Verein Takathemba vor. Die Vereinsmitglieder wollen mit Spendengeldern in Südafrika lebenden Waisenkindern helfen, deren Eltern an Aids gestorben sind.

Der Verein „Takathemba – Zukunft für Kinder in Südafrika“ geht bereits in sein zehntes Jahr. Am 19. Oktober 2008 hatten sich 14 Menschen aus dem Landkreis Esslingen zur Gründungsversammlung des Vereins getroffen. Inzwischen hat der Verein stets zwischen 20 und 25 Mitglieder. Der Name Takathemba setzt sich aus den beiden afrikanischen Wörtern für Glück (Takalani) und Hoffnung (Themba) zusammen. „Es ist unser Leitfaden, dass wir Kindern, die ganz unten sind und niemanden haben, Glück und Hoffnung geben wollen“, erklärt die Vereinsgründerin Debbie Jenne. Die gebürtige Südafrikanerin, die aber schon seit vielen Jahren im Landkreis Esslingen lebt, hat aber schon lange vorher hilfsbedürftige Kinder in Südafrika unterstützt, denn sie weiß um die große Not in ihrem Heimatland.

Ihre Eltern lebten und arbeiteten in Südafrika in einem Kinderheim in den Slums von Soweto. Dort sowie bei diversen Reisen durchs Land bekam sie hautnah mit, dass es an allen Ecken und Enden fehlt – vor allem bei den Waisenkindern. „Ich habe für mich beschlossen, dass ich nicht noch einmal nach Südafrika reisen kann, ohne dass ich dort irgendwie helfe, zumal ich in einem Land mit Reichtum lebe“, erzählt Debbie Jenne. Sie zeigte ihren Freunden und Bekannten in Deutschland Fotos und Berichte und fand sofort Unterstützer, die den Kindern ebenfalls bessere Lebensbedingungen schaffen wollten.

Viele verschiedene Kinderhilfseinrichtungen hat der Verein Takathemba in den vergangenen Jahren bereits in Südafrika unterstützt. Und die Spendengelder werden zu 100 Prozent in die Projekte vor Ort investiert, versichern die Mitglieder, die alle ehrenamtlich und ohne Aufwandsentschädigung tätig sind. Vor allem Aidswaisenkinder sind dabei in den Blickpunkt gerückt. „Es gibt in Südafrika viele Elfjährige, die sich selbst versorgen müssen. Einige haben auch schon selbst Aids“, weiß Jenne.

Aktuell unterstützt Takathemba das Kinderhilfszentrum Yomelela (das bedeutet übersetzt: wir halten uns gegenseitig) in den Drakensbergen, nahe der Grenze zu Lesotho, wo verlassene Kinder aus zwölf umliegenden Dörfern Zuflucht und Zuwendung finden. Das Zentrum konnte mit Hilfe von Takathemba-Geldern erst aufgebaut werden.

Frühere Pfarrerin aus dem Ländle ist als Vertrauensperson direkt vor Ort

Als Vertrauensperson vor Ort ist die schon seit 30 Jahren in Kapstadt lebende ehemalige baden-württembergische Pfarrerin Renate Cochrane tätig. Sie besucht regelmäßig das Kinderhilfszentrum und sorgt vor Ort dafür, dass die Spendengelder aus dem Landkreis Esslingen auch wunschgemäß eingesetzt werden. „Es ist für uns sehr wichtig, dass wir immer von ihr informiert werden, was dort los ist“, sagt Debbie Jenne.

Von den Spendengeldern erhalten die Waisenkinder ein Zuhause, Schuluniformen, Mahlzeiten mit Gemüse aus dem eigenen Garten, eine Regen-Zisterne, seelische Hilfe und die Chance auf einen guten Schulabschluss. Bei den Räumlichkeiten von Yomelela gibt es aber noch einiges zu tun. Es gibt für 85 Kinder nur ein Toilettenhäuschen aus Blech und noch keine Spültoilette. Es fehlt in den Räumen außerdem am ordentlichen Bodenbelag und einer richtigen Deckenkonstruktion beim Dach. Auch Spielgeräte wie ein Hüpfseil, Trampolin, solide Bälle, ein Netz für Ballspiele und eine Tischtennisplatte stehen noch auf dem Wunschzettel, „damit die Waisen so richtig Kind sein können“. Aber auch die laufenden Kosten für Essen, Kleidung und Schulmaterial sind zu stemmen.

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