Tischtennis
Hochexplosives Gefahrengut
Tischtennis: Der Zelluloidball soll schon bald völlig ausgedient haben – Timo Boll: „Farce“
Helle Aufregung in der Tischtennis-Szene. Ja, manche sprechen sogar von einer Revolution. Seit 1. Juli muss auf internationaler Ebene mit einem neu entwickelten Plastikball gespielt werden. Die Zelluloidkugel wurde verboten. In den unteren Klassen wird sie aber nach wie vor zum Einsatz kommen.

Grund für die radikale Änderung, die seit 2011 geplant war: Die Herstellung der alten Spielgeräte ist zu 80 Prozent identisch mit der Produktion von Nitroglycerin. Also hochgefährlich. Der Logistikdienstleiter DHL befördert keine Tischtennisbälle, weil dieser „Sprengstoff“ zu den Gefahrgütern zählt. In Flugzeugen dürfen die extrem leicht entflammbaren Bälle natürlich auch nicht transportiert werden. In vielen Ländern ist Zelluloid seit Jahren untersagt. 2001 explodierte in Hongkong ein Container mit einer halben Million Bälle. In den vergangenen Jahren flogen Produktionsstätten in China in die Luft. Daraufhin reagierte der internationale Verband (ITTF).