Esslingen

Zwei Verletzte in Katharinenschule in Esslingen - Mutmaßlicher Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Foto: SDMG/Kohls

An der Esslinger Katharinenschule sind am Freitagmorgen ein Kind und eine Frau bei einer Messerattacke schwer verletzt worden. Der mutmaßliche Täter hat sich am Abend in Stuttgart offenbar selbst gestellt und wurde von der Polizei festgenommen. Es handelt sich dabei laut Polizei um einen 24-Jährigen.

Der Mann soll in Stuttgart einen Passanten angesprochen und diesen um Alarmierung der Polizei gebeten haben, weil er seinen Angaben zufolge für die Tat in Esslingen verantwortlich sei. Der Verdächtige wurde von Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Stuttgart widerstandslos festgenommen und der Kriminalpolizeidirektion Esslingen überstellt. Sie geht davon aus, dass es sich „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ um den mutmaßlichen Täter handelt. Zum Motiv gab es zunächst keine Erkenntnisse, so die Polizei.

Am Morgen war die Polizei alarmiert worden, dass an der Katharinenschule zwei Personen bei einer Messerattacke zwei Personen verletzt wurden, die sich im Rahmen einer Ferienbetreuung dort aufhielten. Nach Angaben der Polizei handelte es sich dabei um ein siebenjähriges Mädchen und eine 61-jährige Betreuerin. Den Ermittlungen zufolge hatte ein Mann gegen acht Uhr das Schulgebäude betreten, wobei er von einer Mitarbeiterin angesprochen worden sei. Darauf habe er nicht reagiert und sich ins Untergeschoss begeben. Dort hielten sich bereits die ersten Kinder und die Betreuerin zur Ferienbetreuung auf. Mit einem Küchenmesser soll der Mann dann die beiden Personen angegriffen haben. Diese erlitten Schnittverletzungen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. Lebensgefahr habe keine bestanden.

Unmittelbar nach der Alarmierung hatte die Polizei umfangreiche Fahndungsmaßnahmen mit zahlreichen Streifenwagen und mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers eingeleitet. Dabei fanden die Beamten in Tatortnähe ein Messer. Ob es sich um die Tatwaffe handelt, war zunächst nicht klar. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl dankte noch am Abend den Einsatzkräften der Polizei für ihre Arbeit. Nun sei es die Aufgabe der ermittelnden Beamten der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Reutlingen, „diese sinnlose Tat und das Motiv akribisch aufzuhellen“. red

Update (Samstag, 14 Uhr):

Die Polizei teilt mit, dass gegen den 24-Jährigen inzwischen wegen des Verdachts des versuchten Tötungsdelikts ermittelt werde. Der Mann sei dringend tatverdächtig, am Freitagmorgen in einer Esslinger Schule ein Kind und eine Betreuerin, die sich dort im Rahmen eines Kinderferienprogramms aufgehalten hatten, mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt zu haben. Der Mann befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft. Er habe den Tatvorwurf eingeräumt.

Zur Aufklärung der genauen Tatumstände wurde bei der Kriminalpolizeidirektion Esslingen eine 13-köpfige Ermittlungsgruppe gebildet. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge handelte es sich bei dem attackierten Mädchen um ein Zufallsopfer, zu dem keinerlei Vorbeziehung bestand. Nur durch das couragierte Einschreiten der Betreuerin habe der Angriff beendet und der Beschuldigte in die Flucht geschlagen werden können. Das bei der Tat verwendete Küchenmesser sei wenig später im Verlauf der Fahndungsmaßnahmen aufgefunden worden. Der Mann sei polizeilich bislang nicht in Erscheinung getreten. Die Ermittlungen zu einem möglichen Tatmotiv dauerten noch an. Dabei werde auch eine psychische Erkrankung mit einbezogen und gutachterlich überprüft. Ein politisch motivierter Hintergrund werde ausgeschlossen, so die Polizei. lp

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