Sport
Ein Raufbold wird zum leuchtenden Vorbild
Judo: Der Großbettlinger Werner Schmidt wurde mit dem sechsten Meistergrad ausgezeichnet
Der einstige Sportlehrer der Schule in Wernigerode im Harz dürfte zufrieden und vielleicht auch ein bisschen stolz gewesen sein, wenn er denn jemals erfahren hätte, welche Ehre seinem ehemaligen Sorgenkind Werner Schmidt jüngst zuteil wurde: Schließlich war er es, der 1957 beschloss, seinen Schüler nach einer Schulhofrauferei zum Judo beim örtlichen Sportverein Dynamo zu schicken, um „die Aggressionen des 15-Jährigen in geordnete Bahnen zu lenken“.

Mehr als ein halbes Jahrhundert später hat der einstige Teenager-Raufbold vor Kurzem bei einer Versammlung in Fellbach-Schmiden den sechsten Meistergrad (Dan) ehrenhalber des Deutschen Judobunds für seine Verdienste um die Sportart verliehen bekommen (wir berichteten). „Das ist eine schöne Auszeichnung, auf die man nicht aktiv hinarbeitet, die aber eine angenehme Belohnung für meine Arbeit ist“, sagt der Großbettlinger, der seit fast 50 Jahren als Judotrainer aktiv ist, aktuell seit 1996 beim TSV Rohr in Stuttgart, bei dem er ein Jahr später auch die Abteilungsleitung übernahm und bis heute innehat.