Kirchheim

Der Vater als Häftling im Konzentrationslager

Zeitzeuge Walter Gerber berichtet in Kirchheim über die traumatischen Erlebnisse seiner Familie in der Nazizeit.

KIRCHHEIM. Am Mittwoch, 24. Januar, findet um 19 Uhr in der Auferstehungskirche Kirchheim (Zeppelinstraße 11) zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ die Veranstaltung „Mein Vater, KZ-Häftling in Ravensbrück – Zeitzeuge Walter Gerber erinnert sich“ statt.

Walter Gerber wird als siebenjähriger Zeuge, wie seine mutige Mutter ihrem Mann Karl Gerber, Häftling im KZ Ravensbrück, das Leben rettet. Wie durch ein Wunder gelingt es ihr, in den Außenbereich des KZ vorgelassen zu werden und dem Todkranken Medikamente zukommen zu lassen. Der Vater, vor 1933 in der Kommunistischen Partei in Nürtingen aktiv, überlebt nach dem Martyrium in unterschiedlichen Gefängnissen und Konzentrationslagern den Krieg. Nach dem Krieg schreibt er ein „Lagerbuch“ über seine Erlebnisse als Häftling. Die traumatische Haftzeit und das entwürdigende Ringen um Anerkennung als Geschädigter und um Wiedergutmachung belasten ihn und die Familie schwer.

Der Kirchheimer Walter Gerber wird an diesem Abend die Geschichte seines Vaters mit einem wachen Blick auf unsere Gegenwart und die Zukunft erzählen. Erinnerungsarbeit heißt für ihn auch: aufklären über die Entstehung, die Auswirkungen und die Fortdauer rechtsextremistischer gesellschaftlich-politischer Strukturen und politische Konsequenzen daraus ziehen.

Veranstalter sind die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Esslingen-Nürtingen, die Gedenk-Initiative Opfer und Leidtragenden des Nationalsozialismus in Nürtingen, das Evangelische Bildungswerk im Kreis Esslingen, die Katholische Erwachsenbildung, Kreis Esslingen und der Rosa-Luxemburg-Club Kirchheim.

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