Licht der Hoffnung
Neue Hoffnung fürs ländliche Indien
In Andhra Pradesh und in West-Bengalen: neue Perspektiven für arme Menschen schaffen
Der Subkontinent zählt zu den „Tigerstaaten“ dieser Erde. Stimmt ja auch. Denn dort leben schließlich viele dieser „Könige des Dschungels“. Aber dass Indien wirtschaftlich immer mehr prosperiert, heißt noch lange nicht, dass es allen dort gutgeht. Vor allem auf dem Land leben Hunderte Millionen in bitterster Armut.
(jg) Dort leistet die Organisation Asha Varadhi (ihr Sitz ist in Köngen) nun schon lange Jahre höchst verdienstvolle Arbeit. Und besonders setzt man sich für Koilakuntla ein – eine Stadt im Kurnol-Distrikt im südwestindischen Bundesstaat Andhra Pradesh. Sie ist in etwa so groß wie Nürtingen. An ihrem Rande findet sich das „Village“, wo die Behausungen der Armen stehen.
Reiner Schmid, der Vorsitzende der „Brücke der Hoffnung“ (so die Übersetzung von „Asha Varadhi“), arbeitet dort schon mehrere Jahre bestens mit Schwester Rajamma zusammen. Die Oberin des örtlichen Konvents mit dem Namen „Unsere liebe Frau von Lourdes“ leitet dort auch ein Mädchenheim, Frauen-Selbsthilfegruppen sowie eine Schule.
Die, um die sie sich kümmert, sind übrigens nicht nur Christen, auch viele Moslems und Hindus zählen dazu.
Koilakuntla: das Leben von Kindern, Frauen und Alten verbessern
Schwester Rajamma hat auch ein paar Vorschläge geschickt, wie die Spenden von „Licht der Hoffnung“ verwendet werden könnten. Die Verbesserung der Gesundheitsversorgung für Frauen, Kinder und alte Menschen zählt da ebenso dazu wie einige einfache Möbel für die Schule (im Moment sitzen die Kinder allesamt auf dem Boden) oder Toiletten für die Schülerinnen und Schüler. Gerade dies ist in Indien besonders wichtig, denn landauf, landab herrschen dort im Vergleich zu Deutschland geradezu unbeschreibliche Zustände. Viele oft auch tödlich verlaufende Krankheiten haben ihren Ursprung darin.
Zwei Projekte nahe West-Bengalens Millionen-Metropole Kalkutta
Die anderen beiden Projekte aus dem „Indien“-Topf sind in der Nähe von West-Bengalens Metropole Kalkutta im Nordosten angesiedelt. Unser Redakteur Jürgen Gerrmann hat sie während seines Aufenthalts als Austausch-Journalist bei der „Times of India“ kennengelernt und sich persönlich von deren Seriosität überzeugt.
Amitava Bhattacharya verfolgt mit Art for life ein faszinierendes Konzept: ihm hat es keine Ruhe gelassen, dass es gerade im ländlichen Indien herausragende Musiker gibt, die sich aber nicht ihrer wahren Begabung widmen können, sondern niedere Arbeiten verrichten müssen, um ihre Familien überhaupt über die Runden zu bringen.
„Banglanatak” (übersetzt: „Bengalische Trommler”), wie seine Organisation heißt, spürt diese Talente auf, fördert sie, kümmert sich um Auftritte für sie, lässt aber auch einfache Dorfzentren bauen, in denen sich die Künstler (auch die bildenden und tanzenden übrigens) treffen und miteinander üben können. Dort sind auch einfache Zimmer eingerichtet, in denen Touristen, die sich fürs unverfälschte ländliche Indien interessieren, wohnen können.
Sporsha („Berührung“) nennt sich eine Initiative von Basav Bhattacharya (mit Amitava übrigens nicht verwandt), für die wir uns ebenfalls einsetzen möchten. Dabei geht es um warme Kleidung für Gorkha-Kinder, die im winters bitterkalten Darjeeling eine Dorfschule besuchen, aber auch um Näh- und Handarbeitsunterricht im Dorf Karanjali südlich Kalkuttas, durch den junge Frauen unabhängig werden und sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können.
Über all dies werden wir in den nächsten Wochen noch ausführlich berichten. Was von all den Dingen konkret umgesetzt werden kann, hängt natürlich davon ab, wie viel Geld wir bis Mitte Januar zusammenbringen. Aber eins steht auch fest: Mit vergleichsweise wenigen Euros kann man in Indien unglaublich viel erreichen.
Spenden-Stichwort: Indien