Oberensingen

Vortrag über das Leben der Domnicks

NT-OBERENSINGEN. Die Sammlung Domnick lädt zu einem Vortrag über das Lebenswerk von Greta und Ottomar Domnick am Sonntag, 14. Januar, um 17.30 Uhr ein. Das Ärzteehepaar Domnick hat ein außergewöhnliches Lebenswerk hinterlassen. Es ist zunächst eine sehr spannende Lebensgeschichte: Greta und Ottomar Domnick studierten und heirateten mitten in der Zeit des Nationalsozialismus. Sie gründeten 1938 als junge Psychiater und Neurologen ihre Praxis in Stuttgart und sammelten für ihre Wohnung afrikanische Kunst als ebenbürtigen Ersatz für Bilder der Avantgarde, die in Deutschland als entartet verfemt und verboten wurde. In der unmittelbaren Nachkriegszeit gehörten sie ab 1946 zu den ersten Sammlern der neuen westdeutschen Avantgarde, publizierten 1947 eines der ersten Bücher über diese Avantgarde, organisierten 1948 die erste Rückkehr der deutschen Avantgarde auf die internationale Bühne in Paris. Sie brachten im selben Jahr abstrakte Pariser Gemälde nach Westdeutschland und zeigten sie in einer erfolgreichen Wanderausstellung. Das war nach dem Zivilisationsbruch und dem verheerenden Krieg eine sehr frühe, sehr mutige und sehr einzigartige Form der Friedensmission. 1950 waren die Domnicks die ersten Porschekunden in Deutschland.1957 bekamen sie den Bambi für ihren ersten Spielfilm „Jonas“. 1967 bauten sie die kompromisslos moderne Villa auf der Oberensinger Höhe. Ab 1977 legten sie einen Skulpturengarten in der Tradition von Le Corbusier an. 1980 schlossen sie mit dem Land Baden-Württemberg einen Erbvertrag, um dem Land ihr gesamtes Lebenswerk zu schenken. Dieses außergewöhnliche Lebenswerk wird in diesem Vortrag nacherzählt und gewürdigt. Um Anmeldung – auch kurzfristig – wird gebeten: per Mail an stiftung@domnick.de oder telefonisch unter (07022) 51414.

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