Wirtschaft
Höchste Genauigkeit für Röntgenlaser
Rampf liefert Mineralguss-Werkstoff für Schweizer Forschungsprojekt
GRAFENBERG/WANGEN (pm). Mit 0,01 Sekunden Vorsprung gewann der britische Rennfahrer Peter Gethin 1971 den Großen Preis von Italien in Monza. Sein Sieg gilt als einer der knappsten der Formel-1-Geschichte. Solche zeitlichen Dimensionen entlocken den Forschern des Paul-Scherrer-Instituts in Villigen im Schweizer Kanton Aargau wohl nur ein müdes Lächeln. Denn der von ihnen entwickelte Freie-Elektronen-Röntgenlaser (FEL) erzeugt ultrakurze Röntgenblitze, die etwa zehn Femtosekunden andauern – das sind 0,000 000 000 000 01 Sekunden.
Mit dazu bei trägt die Firma Rampf Machine Systems, ein Unternehmen der Grafenberger Rampf-Gruppe mit Sitz in Wangen bei Göppingen. Sie liefert für den Swiss-FEL einen epoxidharzgebundenen Mineralguss, der als Werkstoff für das Gestell des Lasers eingesetzt wird, wie Rampf Machine Systems in einer Pressemitteilung berichtet.
Mit Hilfe der ultrakurzen Röntgenlichtblitze betreten die Forscher in der Schweiz ab 2016 wissenschaftliches Neuland. So könnten bisher nicht erforschbare molekulare Prozesse im menschlichen Körper besser verstanden und damit die Grundlage für gezielt wirksame Medikamente geschaffen werden, oder es könne die Entstehung neuer Moleküle bei chemischen Reaktionen verfolgt und damit zur Entwicklung neuer Verfahren für die chemische Industrie beigetragen werden.
Höchste Genauigkeit auf 740 Metern Länge