Wendlingen
Wo sind die Grünfinken?
Stunde der Wintervögel: 65 Prozent mehr Teilnehmer als 2020
(pm) Mehr als 236 000 Menschen nahmen bundesweit vom 8. bis 10. Januar an der elften „Stunde der Wintervögel“ teil – ein sattes Plus von 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch in Baden-Württemberg waren mehr als 23 000 Vogelfreunde eine Stunde lang mit Fernglas, Handy und Stift dabei (ein Plus von 45 Prozent), um über eine Million Vögel aus über 16 000 Gärten zu melden. Die Daten bei Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion werden so noch aussagekräftiger.
„Im Coronajahr haben deutlich mehr Menschen ihre Begeisterung für die Natur und die Vogelwelt vor ihrer Haustüre entdeckt. Dass sie dabei deutlich weniger Vögel antrafen – nur durchschnittlich 32 statt 36 im Jahr 2020 pro Garten – lag vermutlich am schwachen Einflug der Wintergäste aus dem Norden sowie am Wintereinbruch kurz vor dem Zählwochenende, der viele verbliebene Vögel weiter gen Süden vertrieben hat“, sagt Nabu-Vogelexperte Stefan Bosch.
Während immer noch durchschnittlich sieben Spatzen in jedem Garten tschilpten, ließen sich nur noch drei statt fünf Kohlmeisen blicken. Sie blieben wohl vermehrt im Nordosten Deutschlands. Auch andere Meisenarten fehlten, teils halbierten sich die Sichtungen sogar. Aber auch Bunt- und Mittelspechte, Kleiber, Gimpel, Kernbeißer und Eichelhäher blieben eher aus. Vor dem Wintereinbruch Reißaus nahmen Star, Hausrotschwanz und Zilpzalp.