Wendlingen
Wenn Europa erhaben auf dem Stier sitzt
Acrylmalerei, Zeichnungen und Gedichte des Künstlers Hans-Martin Nowak in der Zehntscheuer: Vernissage ist am 22. Februar
Acrylmalerei, Zeichnungen und Gedichte stellt der Künstler Hans-Martin Nowak vom 22. Februar bis 3. März in der Köngener Zehntscheuer aus. Als gegenständlich, figürlich beschreibt Nowak seinen Stil, der gelegentlich Anklänge von Karikaturhaftem beinhaltet. Zur Vernissage ist die Bevölkerung um 19 Uhr eingeladen.

KÖNGEN. Hans-Martin Nowak wohnt mit seiner Frau seit mehr als sechs Jahren in Köngen. In der ehemaligen „Linde“ haben sie sich niedergelassen, dort arbeitet Nowak zwischen Hunderten von Büchern, Gemälden und einem Flügel in seinem Atelier. Davor hat das Paar in Schwieberdingen gelebt. Nowak war dort 40 Jahre an der Grund- und Hauptschule Lehrer und lange Zeit Konrektor. Er hatte am Pädagogischen Institut (spätere PH) in Esslingen Lehramt studiert und unterrichtete Physik und Chemie. Zur Bildenden Kunst kam der 1936 im schlesischen Glogau geborene und in Saabor aufgewachsene Pädagoge und Künstler schon im Kindesalter. Bereits als Zwölfjähriger hatte er seine erste Ausstellung mit anderen zusammen in Weil der Stadt, wo es den Flüchtlingsjungen mit seinen Eltern 1945 hinverschlug, nachdem die Bahnschienen dort geendet hatten, weil sie von den Alliierten zerstört worden waren. Der Maler und Bildhauer Karl Brendle hatte sich des Kindes angenommen, obwohl er ihn in dessen Arbeit zunächst nur störte. Doch Nowaks Hartnäckigkeit zahlte sich aus: der Maler nahm den Jungen unter seine Fittiche und gab ihm Farben und Pinsel. Eines seiner ersten Ölbilder mit der Stadtkirche von Weil der Stadt wird in der Köngener Ausstellung ebenfalls zu sehen sein und das Talent des damals Zwölfjährigen dokumentieren.