Wendlingen
Kommentar
Machtspiele
Ende September stellte Stadträtin Irmgard Denzinger den Antrag auf Wiedereinsetzung des Kulturausschusses, um damit nach außen zu signalisieren, dass Kultur in der Stadt einen hohen Stellenwert hat. Jetzt nimmt die CDU-Stadträtin diesen Antrag zurück, lässt sich auf einen Kompromiss ein und kommt damit dem Bürgermeister entgegen, der die Wiedereinrichtung eines solchen Kulturausschusses rundweg ablehnt. Mit unhaltbaren Argumenten, wie sie CDU-Stadträtin Ingrid Stetter in der Sitzung deutlich gemacht hat.
Der Zuhörer fragt sich da schon, was ist passiert in dem einen Monat zwischen Antragstellung und der Zurücknahme des Antrags? Der zustande gekommene Kompromiss, künftig Tagesordnungspunkte kultureller Art im Ausschuss für Verwaltung, Kultur und Wirtschaftsförderung eigens als solche zu deklarieren, ist schiere Augenwischerei. Und wenn die Stadträtin Formulierungen über fehlenden Sachverstand der Presse zuschiebt, muss die Frage gestellt werden, warum dann überhaupt erst ein Kulturausschuss gefordert wurde, wenn doch im Verwaltungsausschuss kulturelle Themen gebührend diskutiert und beraten werden?
Die jüngste Diskussion in der Sitzung des Wendlinger Gemeinderates weist auf etwas ganz anderes hin: Im Hintergrund fanden Machtspiele statt. Und das in erster Linie in der CDU-Fraktion. Machtspiele, bei denen die Kultur so gar keine Rolle spielte. Christa Ansel