Wendlingen
Grabungsfunde haben Erwartungen übertroffen
Römer-Ausgrabungen werden in dieser Woche noch beendet Neu aufgetauchte Mauerreste könnten auf Straßenstation hindeuten
KÖNGEN. Die Römer und die Zivilsiedlung Grinario standen in den vergangenen Wochen einmal mehr im Mittelpunkt des Interesses. Die früheren Bewohner und Soldaten des Kastells haben ihre Spuren hinterlassen, auch wenn dazwischen fast 1900 Jahre liegen. Nachdem die Archäologen neun Wochen lang das Sagen auf dem Baugrundstück an der Schubertstraße/Ringstraße in Köngen hatten, war mit den Grabungsarbeiten gestern endgültig Schluss. Auf neue Befunde waren die Archäologen allerdings auch in den letzten Tagen der Grabung gestoßen sowie auf einen großen Keramikbrennofen und den Teil einer Mauer, bei der vermutet wird, dass sie auf eine Straßenstation hinweist.
Gestern lag ein Hauch von Melancholie über dem Grabungsfeld. Nicht alle der vielen Helfer konnten sich von ihrem ungewöhnlichen Arbeitsplatz trennen. Doch irgendwann muss Schluss sein: Neun Wochen lang hatten Archäologen vom Referat Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart mit zahlreichen ehrenamtlichen Helfern (teilweise bis zu 19 Personen) auf einer privaten Baustelle gegraben, auf der bei Aushubarbeiten für ein Wohnhaus Mauerreste gefunden wurden, die auf die Römer hingedeutet hatten. Daraufhin war die Baustelle eingestellt worden und statt der Bauarbeiter gruben Archäologen nach weiteren Befunden und Fundstücken.