Wendlingen
Gleichstellungsatlas
(pm) Der erste Gleichstellungsatlas vergleicht flächendeckend die Chancengleichheit für Männer und Frauen in Deutschland. Der Esslinger Bundestagsabgeordnete und Familienpolitiker Markus Grübel ist überzeugt, dass die harten Zahlen Transparenz in die Diskussion bringen und zu Veränderungen anregen werden.
Die Untersuchung bestätigt für den Landkreis Esslingen zwei bundesweite Tendenzen: In der Schule sind Mädchen deutlich erfolgreicher als Jungen. Bei der späteren Karriere hinken sie dagegen ihren männlichen Kollegen hinterher.
So sind im Kreis fast zwei Drittel der Schulabgänger ohne Schulabschluss männlich (im Bundesschnitt 63,1 Prozent). Bei der Hochschulreife haben Mädchen dagegen die Nase vorn. Hier beträgt der Jungenanteil nur 46,2 Prozent (Deutschland 43,9 Prozent).
Die Situation ändert sich schlagartig beim Eintritt in das Berufsleben. So wird beispielsweise nur ein knappes Drittel der Existenzgründungen von Frauen vorgenommen. Auch sind Frauen stärker von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, wenngleich der Kreis Esslingen hier deutlich besser als der Bundesdurchschnitt abschneidet.
Interessant ist der Blick auf den Frauenanteil bei öffentlichen Ämtern: Bei den Mandaten im Kreistag beziehungsweise Gemeinderat liegt der Landkreis Esslingen mit 17 Prozent zum Beispiel deutlich hinter dem benachbarten Stuttgart, das auf einen fast dreimal so hohen Anteil kommt.