Wendlingen
Ein Leben für die Tradition
Horst Rödl ist seit 40 Jahren das Gesicht der Egerländer Gmoi in Wendlingen – Generationenwechsel hat begonnen
„Es ist der richtige Zeitpunkt aufzuhören“, sagt Horst Rödl, seit Jahrzehnten das Gesicht der Egerländer Gmoi in Wendlingen. Im März gab er seinen Rücktritt als Vereinsvorsitzender bekannt. Für viele überraschend. Doch Rödl meint, nach 40 Jahren sei es gut, die Zügel an eine jüngere Generation weiterzugeben. Gott sei Dank sei sie bereit dazu. Denn viele Vereine haben nicht so viel Glück mit ihrem Nachwuchs.

WENDLINGEN. Wie die drei Söhne des langjährigen Gmoivorstehers – bei den Egerländern heißt er Vüarstäiha – ist schon Horst Rödl hineingewachsen in das Bewahren des Kulturguts, in das Brauchtum, das die Egerländer nach Vertreibung und Flucht als Folge des Zweiten Weltkriegs in ihre neue Heimat mitgebracht haben. Als Fünfjähriger ist der in Neudeck im Egerland geborene Rödl mit seiner Mutter Rosa, der Schwester und der Großmutter zuerst nach Hessen gekommen. Horst Rödl kann sich noch genau an die Zugwaggons erinnern, in denen die Vertriebenen mit ihren wenigen Habseligkeiten, die sie mitnehmen konnten, transportiert wurden. Bei Eger (heute Cheb in Tschechien) seien sie über die Grenze gefahren, erinnert sich der heute 78-Jährige.