Als junge Schwedin wurde Lill Hailer in den Kriegsjahren in Wendlingen längst nicht überall mit offenen Armen empfangen
Lill Hailer ist im Januar 1923 in Umeå im Norden Schwedens, der Heimat ihrer Eltern, geboren. Aufgewachsen aber ist Lill Hailer geborene Eriksson in der norwegischen Hafenstadt Narvik. 1942 hat sie geheiratet, kam mit ihrem Mann Erich Hailer nach Wendlingen, wurde hier als 5000. Bürgerin der Stadt im Einwohnermelderegister eingetragen. Längst ist Lill Hailer in der Stadt heimisch geworden. Hier leben die Familien ihrer Kinder, hier ist das Grab ihres 1991 verstorbenen Mannes, hier hat sie Freunde gefunden. Und dennoch: Heimat hat sie in Wendlingen keine gefunden, beschreibt Lill Hailer ihre Situation heute. Sie habe viel von der Welt gesehen, sich überall aber stets als Ausländerin gefühlt. Heute, mit den Jahren, spürt sie eines immer deutlicher: Meine Wurzeln sind in Schweden, mein Herz aber in Norwegen, in Narvik.
Die Ludwig-Uhland-Schule beteiligt sich an einem landesweiten Schulversuch. Statt Noten wird in der Grundschule regelmäßig der Lernstand der einzelnen Schülerinnen und Schüler ermittelt. Die Wendlinger Schule bringt da schon jede Menge Vorerfahrungen mit.