Wendlingen
Das eigene Quartier mitgestalten
Mit der Teilnahme am Projekt „Quartier 2020“ will die Stadtverwaltung auf die Herausforderungen des Alterns reagieren
Was braucht es für ein generationenübergreifendes gutes Zusammenleben in der Stadt? Und wann sollte man sich persönlich Gedanken über die Gestaltung des dritten Lebensabschnitts machen? Mit der Initiative Quartier 2020 sollen solche Fragen geklärt werden. In Wendlingen hofft die Verwaltung, mit einem Fragebogen den Wünschen der Bürger auf die Spur zu kommen.

WENDLINGEN. Die Geburtenzahlen gehen zwar momentan wieder etwas nach oben. Davon darf man sich allerdings nicht darüber hinwegtäuschen lassen, dass der Anteil der Senioren trotzdem überproportional zunimmt. Bange machen sollte man sich deswegen jedoch nicht. Auf der Tagung „Vergreist und kinderlos? – Den demografischen Wandel gemeinsam gestalten“ an der Evangelischen Akademie Bad Boll nannte Sozialminister Manfred Lucha daher die demografische Entwicklung auch eine positive Herausforderung und große Chance zur Gestaltung der Gesellschaft. Und beim Quartier 2020, das machte der Minister deutlich, gehe es nicht in erster Linie darum, dafür zu sorgen, dass die Krankenschwester kommt und den Verband wechselt oder die Infusion umhängt. „Es geht doch eher darum, in welchem Kontext wir leben, wie wir zurechtkommen, wie wir weiterhin in unserem Stadtteil leben und an der Gemeinschaft teilhaben können“, stellte Lucha klar. Das Thema Pflege indes müsse im Quartier 2020 selbstverständlich abgebildet sein. Die Bürgergesellschaft aber auch. Denn, so die Erkenntnis des Ministers: „Die Bevölkerung will mitreden.“ Dass dies so ist, zeigt sich an den vielen Bewerbungen von Kommunen für das Projekt 2020, das federführend beim Sozialministerium betreut wird.