BEUREN (la). Am Samstag, 11. August, wird zwischen 14 und 17 Uhr im Freilichtmuseum das Weben an einem Handwebstuhl aus dem 19. Jahrhundert und dazu an einem Originalschauplatz demonstriert. Die Vorführung findet nämlich im Keller eines Bauernhauses statt, das einst in Laichingen auf der Alb stand und seit 2002 im Freilichtmuseum besichtigt werden kann. Weberin Simone Mack wird an dem alten Handwebstuhl, einem Flachwebstuhl mit Rollenzug, zwei Schäften und zwei Tritten, das Verweben von Leinenfäden vorführen.
Der Webkeller bot das erforderliche Raumklima, damit die Leinenfäden nicht austrocknen und brechen. Bei heißem Wetter dürfte das Arbeiten in der Dunk, dem kühlen, mit Lehmboden versehenen Keller im Weberhaus, recht angenehm sein. Bei kühlen Temperaturen jedoch löst der lange Aufenthalt an diesem Ort keine Wohlgefühle aus. Weber litten oft an Erkältungskrankheiten, da der Aufenthalt in dem feuchten, kühlen Raum der Gesundheit abträglich war. Auf die Menschen wurde wenig Rücksicht genommen – dem zu verarbeitenden Material, dem Flachs der Leinpflanze, kam das Klima zugute.
Die Aktion rückt ins Zentrum, dass Laichingen vor 200 Jahren ein bedeutendes Leinenweberzentrum in Württemberg war. Samstags findet zudem um 14 Uhr eine öffentliche Museumsführung für Familien und Einzelbesucher statt und um 15 Uhr können Kinder mit Begleitpersonen bei der Fütterung der Museumstiere dabei sein. Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich.