WERNAU (pm). Nach Wochen des Wartens wegen der Corona-Pandemie hat das Tagungs- und Veranstaltungszentrum im Quadrium grünes Licht für den Restart erhalten: Seit Montag, 29. Juni, können jetzt in der Stadthalle und in den Tagungsräumen im Quadrium wieder Seminare, Schulungen und andere Veranstaltungen stattfinden – wenn auch vorerst mit begrenzter Teilnehmerzahl, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Auch das Rathaus im Quadrium geht ab Montag wieder in Normalbetrieb und ist zu den üblichen Öffnungszeiten für das Publikum geöffnet. Für den Schutz der Gesundheit aller Veranstaltungsteilnehmer und Besucher sorgen ein ausgefeiltes Hygienekonzept, neue Bestuhlungspläne und moderne Technik.
„Die Verhältnisse werden nicht so sein wie vor der Corona-Krise“, sagt Claudia Müller. Sie ist im Quadrium die erste Adresse für Veranstalter, Vereine und Kulturschaffende und für die gesamte Abwicklung der Buchungen zuständig. Damit stimmt Müller Gäste und Einheimische auf wesentliche Veränderungen ein. So werden die Besucher mit Bodenmarkierungen und Hinweisschildern durch das Gebäude und die Räume gelenkt und mit Aufklebern auf Abstand gehalten. Getreu den geltenden Verordnungen sei ein Höchstmaß an Hygiene garantiert.
In den vergangenen Wochen kam nur der Gemeinderat im Quadrium zusammen, um zu tagen. Die Zeit, in der das Tagungsgeschäft zwangsweise im Dornröschenschlaf verbringen musste, arbeiteten die Verantwortlichen vor allem an Konzepten, mit denen Gäste und Personal vor Infektionen geschützt werden.
Rund 70 Veranstaltungen mussten bisher abgesagt werden
Direkt nach der Schließung war man damit beschäftigt, anstehende Veranstaltungen zu verlegen oder zu stornieren. Über 280 Veranstaltungen im Jahr hat das Quadrium zu normalen Zeiten im Programm. Rund 70 mussten bislang gestrichen werden. Das Defizit in der Kasse beziffern die Verantwortlichen aktuell auf einen fünfstelligen Betrag. „Die Zeit des Lockdowns nutzten wir auch, um Reparaturen im Haus vorzunehmen, die bei laufendem Betrieb immer nur schwer zu terminieren sind“, berichtet Müller.
Je nach Größe des Raums und je nach Art der Bestuhlung ist jetzt eine maximale Personenzahl festgelegt, die sich bei ausreichend Abstand im jeweiligen Veranstaltungsraum aufhalten darf. So dürfen bei Vollbestuhlung in der Stadthalle statt 699 Personen maximal 186 Personen an einer Veranstaltung teilnehmen, im Bürgersaal liegt die mögliche Höchstgrenze bei 29 Personen statt 160.
Auch wenn Räume grundsätzlich für private Feiern mit bis zu 99 Teilnehmern angemietet werden dürfen und die neue Corona-Verordnung ab dem 1. Juli Kulturveranstaltungen, Vereinstreffen oder Mitarbeiterversammlungen mit bis zu 250 Personen möglich mache, gelten die Abstandsregeln eben weiter. Deshalb vermutet Müller, dass in absehbarer Zeit im Quadrium nur kleinere Veranstaltungen stattfinden können. „Auch wenn uns die großzügige Raumaufteilung im Tagungszentrum und in der Stadthalle entgegenkommt – Platz für so viele Personen ist unter Einhaltung der Abstandsregeln bei uns einfach nicht drin.“ Bälle und andere Tanzveranstaltungen – mit Ausnahme von Tanzaufführungen – sind weiterhin untersagt, Großveranstaltungen mit über 500 Teilnehmern bis Ende Oktober auf jeden Fall verboten.
Die technische Ausstattung des Quadrium erlaube es aber in Corona-Zeiten auch, Veranstaltungen mit einem größeren Personenkreis zu teilen. „Wir schaffen auf Wunsch die technischen Möglichkeiten für Livestreams“, betont Claudia Müller. Sollte sich also zum Beispiel die Vorstandschaft eines mitgliederstarken Vereins oder eines größeren Unternehmens in einem der Tagungsräume des Quadrium treffen, könnten die Mitglieder diese Zusammenkunft und alle Diskussionen an ihren heimischen Bildschirmen begleiten.