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Gedankenspiele zur Wahl

Peter Främke, Neckartailfingen. Zum Artikel „Grüne ziehen in Wahlumfrage mit CDU gleich“ vom 27. Februar. Die Umfragen zeigen, dass eine CDU-Herrschaft im Ländle kein Selbstläufer mehr ist. Im Gegenteil: Die sogenannten Werte der CDU sind mit Personen wie Guido Wolf, Thomas Strobl und anderen nicht mehr attraktiv für die Menschen, die sich eine Lösung für die Flüchtlingskrise wünschen. „Wir schaffen das“ von Angela Merkel fanden alle super, aber jetzt fehlt das „Aber wie schaffen wir das?“. Die Enttäuschung ist groß.

Eigentlich genau so groß wie nach der letzten Landtagswahl 2011, als die Grünen von einer Sympathiewelle hoch gespült wurden als kämpferische Gegner von Stuttgart 21. Winfried Kretschmann hat damals auf Montagsdemos noch die Wahrheit gesagt über die verderblichen Folgen dieser mittlerweile wohl 9,8 Milliarden teuren Fehlplanung im Bahnverkehr.

Viele damals hoffnungsvolle Wähler der Grünen sind von diesem Winfried Kretschmann und seinem Gerede von „gegessenem Käs“ und so weiter maßlos enttäuscht und sagen deshalb „NWG – Nie wieder grün“. CDU wollen sie aber auch nicht, SPD und FDP als blinde S21-Befürworter ebenfalls nicht und die AfD schon gar nicht. Dann bleiben nur wieder die Grünen als „kleineres Übel“. Außerdem gibt es auch noch viele echte Grüne, die aber nichts sagen dürfen.

Aber 11 Prozent AfD in der Umfrage? Was treibt die Menschen um? Die Lust, an wehrlosen Flüchtlingen den eigenen Frust auszutoben wie in Clausnitz oder all den anderen Orten mit brennenden Unterkünften? Protest? Gegen was eigentlich?

Und nur 3 Prozent für Die Linke? Obwohl diese Partei mit ehrlichen Argumenten und Handlungen dafür eintritt, dass es den Menschen – und nicht nur den Reichen – besser gehen muss in unserem Ländle und den Heimatländern der Flüchtlinge. Wenn die Ausbeutung der armen Länder in Afrika und Asien gestoppt wird, bleiben die Menschen auch dort. Verlorene Stimmen? Welch ein Unsinn: Verloren und verderblich sind nur Stimmen, die unserem Parlament zumuten, undemokratische Hetze zu erdulden – fünf Jahre lang. Die Linken wissen sehr genau, wie wichtig funktionierende Demokratie ist. Deshalb lieber 11 Prozent für Die Linke und 3 Prozent für die AfD – wenn überhaupt.

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