KIRCHHEIM (pm). Die Tunnelbohrmaschine „Sibylle“ hat ihre Arbeit aufgenommen und die ersten Meter der Nord-Röhre des Albvorlandtunnels bei Kirchheim unter Teck gegraben. Sibylles Zwillingsschwester „Wanda“, schon einige Wochen in Betrieb, hat bereits die ersten 200 Meter der Südröhre des Albvorlandtunnels gebaut. Von ihr ist auf der Kirchheimer Baustelle schon nichts mehr zu sehen.
Für den Vortrieb der Nord-Röhre des Albvorlandtunnels wird „Sibylle“ rund eineinhalb Jahre benötigen. Die durchschnittliche Vortriebsgeschwindigkeit wird bei rund 20 Metern pro Tag liegen. Anders als „Wanda“ wird Sibylle den Tunnel nicht komplett bis Wendlingen bauen. Die Nord-Röhre wird in einem Gegenvortrieb von Wendlingen aus in konventioneller Bauweise, also ohne Tunnelbohrmaschine, rund 200 Meter vorgetrieben. Dies geschieht, um hier die Verzweigung zweier Tunnelröhren in der hierfür besser geeigneten Spritzbetonweise herzustellen. An der Verzweigung trennt sich die Güterzuganbindung von der Neubaustrecke.
Die Namen „Wanda“ und „Sibylle“ wurden von den Lesern der Wendlinger Zeitung und des Teckboten vorgeschlagen und von einer Jury für die Tunnelvortriebsmaschine ausgewählt.
Der 8176 Meter lange Albvorlandtunnel wird nach seiner Fertigstellung einer der zehn längsten Eisenbahntunnel in Deutschland sein. Er wird aus 54 000 Betonfertigteilen, sogenannten Tübbingen, bestehen, die in unmittelbarer Nähe zur Baustelle hergestellt werden. Insgesamt werden etwa 600 Bauarbeiter und rund 80 Ingenieure, Geologen und Kaufleute an der Vollendung der beiden Tunnelröhren arbeiten.
Die beiden Maschinen sind jeweils rund 120 Meter lang, wiegen rund 2300 Tonnen und haben einen Durchmesser von 10,82 Meter. Die Antriebsleistung liegt bei 4400 Kilowatt je Maschine.