Region
Wo alte Menschen gern leben
Integrierte Sozialplanung soll das Zusammenleben in Quartieren fördern
Info
Quartierskonzepte
Was ist ein Quartier?
Ein Dorf, ein überschaubarer Stadtteil, mit dem sich die Bürger identifizieren können. Deshalb sollte es maximal 20 000 Einwohner zählen.
Ziele von Quartierskonzepten:
Erhaltung des selbstständigen Wohnens im vertrauten Umfeld. Stärkung von Eigeninitiative und gegenseitiger Hilfe im Sozialraum.
Prinzipien der Quartiersentwicklung:
Nicht von der Einzelversorgung, sondern vom sozialen Lebensraum her denken. Nicht einzelne Hilfen und Dienstleistungen optimieren, sondern das gesamte Lebensumfeld. Vernetzt denken, mit allen örtlichen Akteuren kooperieren. Nicht nur mit Profis, sondern mit den Betroffenen die Lebensräume entwickeln.
Neun Auswahlkommunen:
Im Kreis Esslingen haben sich 2017 neun Städte und Gemeinden beim Landeswettbewerb „Quartier 2020 – gemeinsam gestalten“ beworben und einen Preis gewonnen: Aichtal, Erkenbrechtsweiler, Denkendorf, Kohlberg, Köngen, Echterdingen, Neckartailfingen, Neckartenzlingen und Wendlingen. Hier wird nun mit Hilfe des Kuratoriums Deutsche Altershilfe eine Quartiersstrategie entwickelt. Andere Kommunen können diese erprobten Ansätze übernehmen.
Es geht um folgende Punkte: bedarfsgerechtes Wohnangebot, Teilhabe an Nahversorgung und Nahverkehr, Prävention und Gesundheitsvorsorge, Beratung und Anleitung von pflegenden Angehörigen, Unterstützung und Pflege in einem professionellen Pflege-Mix und in Verantwortungsgemeinschaften.
Altenhilfeplanung? Das macht der Landkreis Esslingen seit 40 Jahren und viele seiner Kommunen haben eigene Pläne. Doch angesichts des demografischen Wandels und gleichzeitigen Mangels an Pflegekräften reicht eine Altenhilfeplanung nicht mehr. Sorge und Pflege gehen die ganze Stadt an, das ganze Quartier oder Dorf muss sich darum kümmern. Deshalb stellt der Landkreis nun eine „Integrierte Sozialplanung“ auf, um die Lebenswelt älterer Menschen zu gestalten. Der zentrale Begriff bei der Auftaktveranstaltung am Mittwoch im Landratsamt lautete „Quartiersentwicklung“.