Region
Wie eine junge Ehe in die Brüche ging
Die Hochzeit wurde in der Türkei gefeiert – Verdacht auf Scheinehe
NÜRTINGEN (itt). Mit einer Scheinehe lassen sich um die 5000 Euro verdienen. Diesen Schluss erlauben die in den letzten Jahren am Nürtinger Amtsgericht verhandelten einschlägigen Verfahren. Dass es für das Gericht nicht leicht ist, in solchen Fällen der Wahrheit auf den Grund zu kommen, zeigte das jüngste Verfahren in Sachen Scheinehe. Die Anklage lautete auf „Erschleichen eines Aufenthaltstitels“. Verantworten mussten sich ein 28-jähriger Nürtinger Facharbeiter und eine heute 24 Jahre zählende junge Frau türkischer Staatsangehörigkeit.
Begonnen hatte alles in einem Nürtinger Betrieb. Der Onkel des damals 19 Jahre alten Mädchens und der junge Facharbeiter, der netto 1500 Euro verdiente, kamen in den Arbeitspausen miteinander ins Gespräch. Bald unterhielt man sich über alles und jedes, auch über Urlaubspläne. Es dauerte nicht lange, bis man sich darauf einigte, einen gemeinsamen Urlaub in der Türkei zu verbringen.
Bei den verschiedenen Familienbesuchen, die man in der Türkei gemeinsam absolvierte, lernte der junge Nürtinger auch die 19-Jährige kennen. Man war rasch voneinander angetan. Schon bei der zweiten Begegnung, so die vor Gericht ausgebreitete Vorgeschichte, zog er sie in die Arme und küsste sie. „Ich habe mich sofort in sie verliebt“, erinnerte er sich.
n„Ohne Worte gut verstanden“