Region
Verkehrskollaps vermeiden
(pm) Die Freien Wähler in den Kreistagen Esslingen und Ludwigsburg, unterstützt durch die Regionalfraktion, fordern eine deutlich bessere Anbindung der Neuen Messe und des Flughafens an den ÖPNV. Vorgeschlagen wird eine attraktive Führung der S5 zu diesen wichtigen Infrastruktureinrichtungen. Im Gegensatz zu Regionaldirektor Dr. Steinacher, der diesen Vorschlag mit ins Gespräch gebracht hat, verdrängt wohl sein Chefplaner Dr. Vallée, dass in neun Monaten auf den Fildern, neben dem Flughafen mit über zehn Millionen Fluggästen im Jahr, die Neue Messe in Betrieb geht, von der man hofft, dass sie einen Aufschwung ins Wirtschaftsgeschehen der Region bringt, so die Freien Wähler. In weiten Kreisen der Öffentlichkeit befürchtet man nun bei zugkräftigen Messen einen Verkehrskollaps. Wenn man schon eine solche Kumulierung von Infrastruktureinrichtungen plant, sollte man berücksichtigen, dass eine leistungsfähige ÖPNV-Anbindung in heutiger Zeit einen unverzichtbaren Faktor darstellt, betont BM a. D. Rainer Häußler, der ÖPNV-Experte der Esslinger Kreistagsfraktion. Die Aussage des Verbands Region Stuttgart, dass der Vorschlag der Freien nicht oder nur mit hohem Aufwand realisierbar sei, hält einer Nachprüfung nicht stand. Unbestreitbar kostet eine ordentliche ÖPNV-Erschließung von Flughafen und Messe auch etwas. Es ist erfreulich, dass man bei der Region einmal an die Kosten denkt. Die Region und damit alle Bürgerinnen und Bürger mit ihren Kommunen zahlen 51 Millionen Euro für die Messe. Darin müssen die zwei Millionen Euro für eine ÖPNV-Erschließung enthalten sein, verweist Fraktionsvorsitzender Alfred Bachofer auf die enorme Vorleistung der kommunalen Seite. Die Einrichtung einer liniengesteuerten Zugbeeinflussung müsse auch der Deutschen Bahn etwas wert sein. Es könne nicht angehen, dass das Land die Kosten einer zeitgemäßen ÖPNV-Erschließung einer Landesmesse und des überregionalen Flughafens allein den Kommunen auflädt. Daher sind die Freien Wähler im Landkreis Esslingen und in der Region nach wie vor der Meinung, dass dringend etwas getan werden muss, will man die Fildergemeinden und vor allem auch den Flughafen an Messe-Spitzentagen nicht im Individualverkehr ersticken lassen.