In Köngen war gestern Römertag und Wahltag in einem: Die Gladiatoren stellten sich ihrem Publikum und alle hatten ihren Spaß
KÖNGEN. Sie haben sich beharkt und beschimpft, geplagt und gepiesackt. Die politischen Gladiatoren haben in den vergangenen Wochen wacker gekämpft: ob auf mickrigen Marktplätzen oder in den Talkshow-Arenen vor einem Millionenpublikum. Doch gestern herrschte Ruhe in Germanien. In ganz Germanien? Nein, in Grinario, das in ferner Zukunft einmal Köngen heißen würde, gaben sie sich noch nicht geschlagen. Dort schepperten die Rüstungen, klirrten die Schwerter, stachen die Lanzen, krachten die Schilde und flogen die Fetzen. Kurz gesagt, es war ordentlich was los. Und hier beim vierten Römertag entschied das Volk gleich zweimal an diesem Tag über die vielbewunderten Gladiatoren. Zuerst an der Wahlurne und dann mit tönender Stimme über Sieger und Besiegte, aufrecht Stehende und am Boden Liegende, Tod oder Leben.