Barbara Kaiser-Kessler, Wendlingen. Für uns als Bürgerinitiative Stuttgarter/Ulmer Straße ist dieses geplante und befürwortete Projekt Boss durch die Gemeinderäte der Stadt Wendlingen ein voller Schlag ins Gesicht. Seit 1998 kämpfe ich für die Stuttgarter Straße und zwischenzeitlich auch für die Ulmer Straße um eine bessere Lebens- und Wohnqualität. Ungeachtet dessen befürworten speziell unser Bürgermeister Herr Ziegler und Herr Hafner dieses umweltverschandelnde Projekt, obwohl sie unsere Sorgen und Nöte bestens kennen. Bei täglich zirka 18 000 Fahrzeugen, davon zirka 1000 Schwerlaster, und gemessenem Feinstaub von 53 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, Grenzwert 48 Mikrogramm und dieser Grenzwert soll noch auf 40 Mikrogramm minimiert werden, mutet man uns laut Artikel in der Wendlinger Zeitung vom 6. Februar (Ottmar Konik) jährlich nochmals 24 150 Lkw zu. Das sind täglich weitere 91 Lkw und dürfte nur die Spitze des Eisberges sein. Weiter würde mich interessieren, wie Herr Hafner das in Einklang bringen kann, Umweltschutz an der Schule zu lehren, uns aber zusätzlich bei 23 Arbeitstagen 2093 Lkw aufzubürden? Wie bringt es unser Bürgermeister mit sich ins Reine, uns weiterhin in Schmutz, Lärm und Feinstaub versinken zu lassen? Deswegen bitte ich alle Einwohner der Stadt Wendlingen, Unterboihingens und Bodelshofens darum, steigen Sie mit uns ins Boot, wehren Sie sich gegen dieses Projekt. Schreiben Sie an den Bürgermeister und votieren Sie mit einem klaren Nein für das Projekt Boss. Zeigen Sie sich als mündige, engagierte und selbstbewusste Bürger. Sie unterliegen einem Irrtum zu glauben, dass der gesundheitsschädliche Feinstaub nur uns trifft. Diese Dunstglocke zieht sich über die ganze Stadt. Laut Urteil der 16. Kammer des Verwaltungsgerichts Stuttgart bezüglich Verkehrsbelastungen haben die Bürger ein individuelles Recht auf den Schutz ihrer Gesundheit. So langsam habe ich den Eindruck, im tiefsten Mittelalter zu leben, von oben herab wird bestimmt und wir bezahlen dies mit unserer Gesundheit.