Region
Lots Frau und der Blick voraus
Heute, am letzten Tag des Jahres 2013, möchte ich an eine Geschichte aus dem ersten Buch der Bibel erinnern, die ich schon als Kind zum Gruseln fand. Es handelt sich sicher nicht um ein historisches Ereignis, aber ich finde eigene Erfahrungen darin wieder. Schauplatz der Geschichte ist die Stadt Sodom, wo es moralisch drunter und drüber geht. Gott vernichtet die Stadt und alle Bewohner mit Ausnahme der Familie des Lot. Ein Engel drängt sie aus der Stadt, treibt sie zur Eile an und sagt vor allem: Blickt nicht zurück! Lots Frau hält das nicht aus. Sie schaut zurück auf ihre Heimat, auf das Desaster hinter ihr – und erstarrt zur Salzsäule.
Das Schicksal von Lots Frau beeindruckt mich, gerade zum Jahreswechsel, auch wenn es mich gleichzeitig erschaudern lässt. Zurücklassen können, hinter sich lassen können, was vorbei ist. Sonst kann das Leben nicht vorangehen, sonst werden wir starr. Doch es ist gar nicht so einfach. Zurücklassen tut weh, gleichzeitig kann es frei machen.
