Licht der Hoffnung

Licht der Hoffnung: Unterstützung für Schulkinder in Eldoret in Kenia

Licht der Hoffnung: Im Rahmen der Weihnachtsspendenaktion wird auch das Badilisha Maisha Centre der Bempflingerin Birgit Zimmermann unterstützt. Corona hat die Armut der Familien in der Umgebung von Eldoret noch verschärft. Für Kinder werden Schulgebühren finanziert.

Birgit Zimmermann inmitten von Helfern, die für die Straßenkinder in Eldoret ein Weihnachtsessen zubereiten.
Im Garten des Badilisha Maisha Centre gab es eine Weihnachtsfeier für Kinder. Fotos: privat
Die erste Tomatenernte fiel gut aus.

BEMPFLINGEN. „Wir haben zwischen 28 und 30 Grad und es ist sehr sonnig“, sagt Birgit Zimmermann, als wir miteinander telefonieren. Sie sitzt im T-Shirt in ihrem Wohnzimmer in Eldoret. Die Bempflingerin ist seit 15 Jahren in Kenia und kümmert sich um Straßenkinder. Mit tatkräftiger Hilfe aus Deutschland wurde in Eldoret das Badilisha Maisha Centre (BMC) gegründet und in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut.

Die Einrichtung nimmt Kinder auf, die in Armut leben, kein Zuhause haben und deshalb auf der Straße leben. Ihnen wieder einen geregelten Tagesablauf zu geben und eine für die Kinder passende Schule zu finden, Schuluniform und Bücher zu finanzieren, ist eine wichtige Aufgabe von Birgit Zimmermann und dem Badilisha Maisha Centre. Die Kinder lernen nicht nur in der Schule, ihnen werden auch Aufgaben des täglichen Lebens, wie Putzen oder Wäsche waschen, beigebracht. Durch die Mithilfe auf einem kleinen Bauernhof, der zum Zentrum gehört, wird die Reintegration in die Familie vorbereitet.

Auch in Kenia ist durch Corona Anfang des Jahres 2021 das normale Leben zum Erliegen gekommen. Ausgangssperren, geschlossene Schulen und die Angst vor Ansteckung waren die beherrschenden Themen. „Inzwischen gibt es zwar immer noch die Auflagen und Hygienebestimmungen, aber im normalen Alltag ist weitgehend Normalität eingekehrt“, berichtet Birgit Zimmermann. Maske trage man nur noch dort, wo Ordnungskräfte in der Nähe sind und die Corona-Auflagen kontrollieren. Wie hoch die Zahl der Infizierten tatsächlich ist, weiß die Bempflinger Erzieherin nicht. Doch die Intensivstationen seien in Kenia nicht so beansprucht wie in Deutschland. Dass man nicht wisse, wie viel Menschen tatsächlich infiziert sind, könnte aber auch daran liegen, dass weniger getestet werde und sich die Menschen hauptsächlich im Freien aufhalten.

Das Gewächshausprojekt in Eldoret ist gut angelaufen

Aktuell ist in Kenia Wahlkampf und kurz vor Weihnachten hat der Vize-Präsident des Landes die Vertreter von caritativen Einrichtungen zu einem Fest eingeladen. Mit dabei waren auch Birgit Zimmermann und Mitarbeiter des Badilisha Maisha Centre. Ein Gartenfest mit Hunderten Besuchern. „Am Anfang trugen noch alle Maske und als das Bufett eröffnet wurde, nahmen alle ihre Maske ab und anschließend hat sie auch niemand mehr aufgesetzt“, erzählt Birgit Zimmermann. Der Umgang mit den Hygienevorschriften sei sehr locker.

Kurz vor Weihnachten haben vier Jugendgruppen aus Nairobi mit Unterstützung der Streetworker von Eldoret und Mitarbeitern des BMC für Straßenkinder ein Weihnachtsessen organisiert. Die Resonanz war groß. Und im BMC gab es für den Kinder-Bibel-Club eine Weihnachtsfeier im Garten des Zentrums.

Gut vorangekommen ist in den zurückliegenden Monaten auch das Gewächshaus-Projekt, eine Farmschule mit Lieferservice, in der junge Menschen ausgebildet werden. Die Schüler lernen nicht nur wie Tomaten oder Salat angebaut werden, sondern auch wie das Gemüse vermarktet wird, um wirtschaftliche Fähigkeiten zu erlangen. „Wir wollen mit ihnen eine individuelle Zukunftsperspektive erarbeiten“, berichtete Birgit Zimmermann schon im Sommer bei ihrem Heimataufenthalt in Bempflingen.

Das Grundstück, auf dem das Gewächshaus entstanden ist, befindet sich in unmittelbarer Nähe des BMC. Die erste Tomatenernte ist sehr gut ausgefallen. Das zeigen auch die Fotos, die Birgit Zimmermann regelmäßig per Whatsapp an die Freunde und Mitglieder des Vereins Eldoret Kids Kenia in Deutschland verschickt. Inzwischen wurde auch die erste Gruppe an Farm-Mitarbeiter erfolgreich angeleitet, wie ein Foto vom Abschlussfest zeigt. Außerdem hat es das Gewächshaus-Projekt, das von Rotary unterstützt wird, sogar ins kenianische Fernsehen geschafft.

Nach wie vor gilt die große Fürsorge von Birgit Zimmermann den Kindern. Dass sie nicht als Straßenkinder enden, sondern später eine Ausbildung machen und ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen können, ist das große Ziel. Im Badilisha Maisha Centre werden im Januar wieder neue Kinder aufgenommen.

Doch nicht nur ihnen gilt die Fürsorge. Als Folge des Lockdowns wird an den Schulen in Kenia zusätzlicher Unterricht gesetzlich verordnet. Das heißt aber auch zusätzliche Schulgebühren. „Für unser Projekt bedeutet dies kurzfristige Mehrkosten von 18 000 Euro.“ Weil diese zusätzlichen Schulgebühren für die rund 60 Kinder nicht aus der Portokasse bezahlt werden können, bewarb sich der Verein Eldoret Kids schon im Sommer bei der Weihnachtsspendenaktion unserer Zeitung. „Da uns die bedürftigen Familien in unserer Umgebung am Herzen liegen und das Projekt fest in der Gemeinde Outspan/Sinendet bei Eldoret verankert ist, ist es uns wichtig, auch diesen Menschen zu helfen“, heißt es in der Antragsbegründung. Aufgrund der durch Corona extrem gestiegenen Armut in den umliegenden Familien, seien diese nicht mehr in der Lage, die zusätzlichen Schulgebühren für die Unterrichtseinheiten aufzubringen. Ohne die Möglichkeit zum Schulbesuch drohe den Kindern, dass sie ganz „abrutschen“ und auf der Straße landen. Um dies zu verhindern, sollen die Familien in der Nachbarschaft finanziell unterstützt werden, um den Mädchen und Buben den regelmäßigen Schulbesuch zu ermöglichen.

„Derzeit sind 60 Kinder unter dem BMC-Schirm“, so Birgit Zimmermann und für 40 weitere Kinder soll im nächsten Jahr das Schulgeld übernommen werden.

Wer das Projekt von Birgit Zimmermann unterstützen möchte, kann seine Spende auf folgende Konten mit dem Vermerk Kenia (für Schulgebühren für Kinder in Kenia) überweisen:

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