Region
Kommentar
Dschungelbuch
Probiers mal mit Gemütlichkeit: Das riet Balou der Bär im berühmten Disney-Film seinen Zeitgenossen. Nun, die gemütlichen Zeiten sind zwischen Land Baden-Württemberg, Region und Stadt Stuttgart und den vier VVS-Landkreisen wohl eher vorüber . . .
Im Dschungel befindet man sich indes nach wie vor. Vizelandrat Matthias Berg malte vorgestern ein derart vielfältiges Gewirr von Lianen, an denen Nahverkehrs-Gelder rüberwachsen, an die Wand des Sitzungssaales, dass Tarzan nicht die geringste Mühe gehabt hätte, sich mitsamt seiner Jane von Zuschussbaum zu Zuschussbaum zu schwingen.
Allerdings haben sich die, auf deren Grund sie wachsen, wohl längst schon verheddert. Wenn selbst so erfahrene Scouts wie Eininger und Berg nicht mehr nachvollziehen können, wohin der Hase konkret warum läuft, wenn der gesamte Kreistag in einer Mischung aus Galgenhumor, Kopfschütteln und Empörung einräumt, völlig orientierungslos zu sein, dann muss wohl dem Letzten klar sein, dass man sich nicht im warmen Finanzregen-Wald, sondern in einem Irrgarten befindet. Jetzt wird der Ruf nach Transparenz laut. Völlig zu Recht.
Aber es werden auch Erinnerungen wach. An die Steuerreform, die alles ganz einfach macht, an die Gesundheitsreform, die bessere Versorgung bei niedrigeren Beiträgen verhieß, an Hartz IV, das die Sozialkosten senken sollte.
Und immer war der Dschungel stärker als die Machete. Er wuchs sogar munter weiter. Jürgen Gerrmann