(la) „Zurzeit nimmt die Zahl der Kunststofftüten im Biomüll immer mehr zu und damit auch der Aufwand, diese wieder auszusortieren“, so Manfred Kopp, der Betriebsleiter des kreiseigenen Kompostwerks in Kirchheim. Dass auch kompostierbare Kunststofftüten nicht in die Biotonne dürfen, können viele Kunden nicht verstehen. Dabei sprechen gleich mehrere Gründe dagegen. Die Tüten, gleich welcher Art, werden im Sammelfahrzeug so verschmutzt, dass solche aus Maisstärke von solchen aus Polyethylen meistens nicht mehr zu unterscheiden sind. Auch kompostierbare Tüten sind gasdicht und schnüren dem Biomüll die Luft ab. Dadurch starten Fäulnis- und Gärungsprozesse. Im Kompostwerk sind Fäulnisbakterien unerwünscht, denn hier sind Mikroorganismen bei der Arbeit, die zum Leben viel Luft und Sauerstoff brauchen. So kann in nur sechs bis acht Wochen Qualitätskompost entstehen. In dieser Zeitspanne, das haben eigene Versuche gezeigt, sind biologisch abbaubare Tüten meist noch nicht abgebaut und müssen darum aufwendig herausgesiebt werden. Der Abfallwirtschaftsbetrieb bittet alle Kunden, für die Biotonne keine Kunststofftüten zu verwenden. Wenn der Biomüll in Zeitungspapier eingewickelt wird und Knüllpapier die Feuchtigkeit bindet, gibt es hinsichtlich Sauberkeit und Geruchsentwicklung keine Probleme.