20 Prozent weniger Hausärzte als heute werden die Patienten im Bereich der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg, zu der auch Kirchheim gehört, in zehn Jahren versorgen. 1200 Hausärzte gehen im kommenden Jahrzehnt laut aktuellen Zahlen der Kammer in den Ruhestand. Etwa 500 junge Mediziner erlangen in dieser Zeit die Anerkennung als Allgemeinmediziner und könnten die Praxen übernehmen. Nach dieser Hochrechnung dürfte es 2020 etwa 700 Hausärzte weniger geben – bei voraussichtlich steigendem Bedarf durch die alternde Bevölkerung. Eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ist für die verbleibenden Niedergelassenen die Folge. Viele von ihnen sehen sich als Opfer falscher Politik: Die letzte „Ärzteschwemme“ liegt erst zwei Jahrzehnte zurück: Anfang der 90er-Jahre gab es deshalb eine Niederlassungswelle. Politisches Ziel war es, weitere Niederlassungen zu verhindern. Für die Praxengründer aus den 90er-Jahren kommt jetzt der Ruhestand in Sicht.