Wie im Märchen setzte sich ihre Liebe durch, obwohl Selvi eigentlich einen anderen Mann heiraten sollte. Das Ehepaar Selvi und Hasan Ünal stammt aus einem Dorf in Mittelanatolien, gestern feierten sie goldene Hochzeit. Selvi kam 1939 zur Welt, Hasan 1942, und er feierte an seinem gestrigen Hochzeitstag auch gleichzeitig seinen Geburtstag. Schon in der Grundschule hatten sie starke Gefühle füreinander. Aus dem Laden seines Vaters brachte Hasan seiner Auserwählten immer wieder Geschenke mit. Als dies jedoch Selvis Bruder mitbekam, wurde sie von der Schule genommen. Mit 14 Jahren sollte sie dann von ihren Eltern an einen anderen Mann verheiratet werden. Der Tag dieser Hochzeit wurde schließlich zu dem Tag, an dem Selvi und Hasan endlich zusammenfinden sollten. Als Hasans Vater das tiefe Unglück seines einzigen Sohnes erfasste, ging er zu Selvis Eltern, um diese umzustimmen. Deren Tochter hatte sich in der Zwischenzeit eingeschlossen und wollte lieber sterben als den ungeliebten Mann zu heiraten. Ihre Eltern willigten schlussendlich ein. 1972 kam Hasan, nachdem er drei Jahre in Frankreich war, nach Deutschland. Die Türkei verließ er eigentlich nur, weil er Geld für einen Traktor verdienen wollte die Familie besitzt an die 250 Hektar in ihrer Heimat. Seit 1979 wohnen die Ünals nun in Neuffen. Er arbeitete bei Metabo in Nürtingen, sie bei AFL Stribel. Die Familie ist groß, das Ehepaar hat neun Kinder und 16 Enkel, ein Urenkelkind ist auf dem Weg. Auf dem Bild sind die Jubilare mit zwei ihrer Söhne und Bürgermeister Wolfgang Schmidt zu sehen. sg