Das Wrack lag über 30 Jahre an der Neuffener Steige
Über 30 Jahre lang lag ein ehemals crèmeweißfarbenes Mercedes Coupé, Baujahr vermutlich vor 1965, im Hang an der Neuffener Steige auf der Höhe des Natursteinbruchs, mitten im Landschaftsschutzgebiet, und sorgte seitdem mehrfach für Aufregung bei Naturliebhabern genauso wie bei der örtlichen Polizei, die bei jedem Alarm über ein vermeintlich verunglücktes Fahrzeug die Steige bis zum Natursteinbruch hochfahren musste. Mit dem Ziel, das wahrscheinlich gestohlene Fahrzeug zu bergen und die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, respektive der Feuerwehr, zu üben, haben sich am Samstag in erstmaliger Kooperation das Technische Hilfswerk, Ortsverbände Reutlingen (mit 13 Personen) und Kirchheim (zehn Personen), sowie die Feuerwehr Neuffen (22 Personen) unter gemeinsamer Leitung von Reinhard Galbas (THW-Reutlingen) und Veith Probst (Kommandant Feuerwehr Neuffen) vor Ort getroffen. Die Straße musste knapp acht Stunden lang über mehrere hundert Meter einseitig gesperrt werden, da schweres Gerät vonnöten war. Die Bergung des zirka 150 Meter unterhalb der Straße gelegenen Autowracks gestaltete sich anspruchsvoll. Während einige Helfer mit der Sicherung der Einsatzstelle gegen den Verkehr beschäftigt waren, versuchten andere unter enormen Anstrengungen den völlig vom Rost zerfressenen Mercedes mit Hilfe von manuell bedienten Greifzügen in die richtige Position für den Einsatz der Motorseilwinde zu bekommen. Erweitert wurde die Übung mit einer nicht vorangekündigten Personenrettung durch die Bereitschaft der Feuerwehr Neuffen. Die „Person“ war eine lebensgroße, mit ungefähr 80 Kilogramm realistisch schwere, grüne Puppe, die kurz zuvor bis zum Fahrzeugwrack gebracht worden war und einen Helfer mit gebrochenem Knöchel simulierte. Trotz kleinerer Startschwierigkeiten verlief die Kooperation der verschiedenen Verbände reibungslos und endete mit der vollen Erfüllung aller gesetzten Ziele. vr