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"Das Ergebnis der Tarifverhandlungen soll im Betrieb lebbar sein"
„Das Ergebnis der Tarifverhandlungen soll im Betrieb lebbar sein“

Vor der vierten Verhandlungsrunde über einen Tarifvertrag für eine neue Altersteilzeit am kommenden Montag, 9. Juni, rief die IG Metall Esslingen am gestrigen Freitag massiv zu Warnstreiks auf. Rund 12 000 Beschäftigte aus 18 Betrieben der Metall- und Elektronikindustrie im Landkreis waren aufgerufen, sich daran zu beteiligen. In Neckartenzlingen bei der Firma Hirschmann sprachen Sieghard Bender, Erster Bevollmächtigter der IG Metall im Kreis Esslingen, und Nico Bauer, Betriebsrat bei Hirschmann HAC, zu den rund 200 anwesenden Hirschmann-Mitarbeitern. Die Alten, so Bauer, wollten nicht eigennützig früher in den Ruhestand, sondern Platz schaffen für den Nachwuchs. Er betonte den guten Ruf, den Hirschmann als ausbildender Betrieb genieße: „In den Jahren 1999 bis 2006 wurden bei uns zwei Drittel aller Azubis übernommen.“ Das müsse man aufrechterhalten. Die Ergebnisse für den neuen Tarifvertrag sollen „im Betrieb lebbar sein“. Der Betriebsrat fordert unter anderem den Erhalt der gemeinsamen Ausbildung der Firmen Hirschmann HCC und HAC, einen Nachteilsausgleich bei Arbeitsplatzverlagerung weg vom Neckartenzlinger Werk sowie die Erhaltung der Tarifbindungen. Zwei Stunden früher als normal hatten die Arbeiter bei Hirschmann in ihrer jeweiligen Schicht die Arbeit niedergelegt. Auch in den Nürtinger Betrieben Metabo, Hydraulik-Ring, Nagel, bei AFL Stribel Production in Frickenhausen und G. Wahler in Oberboihingen beteiligte sich ein Großteil der Mitarbeiter an den Warnstreiks und verließ früher als normal ihren Arbeitsplatz. mw