Region
2500 Wohnungen fehlen
Das der Bauindustrie nahe stehende Pestel-Institut ermittelt Bedarf an Wohnraum pro Jahr
Im Kreis Esslingen werden rund 2500 Wohnungen für die Flüchtlinge, die in diesem Jahr kommen, zusätzlich gebraucht, so eine Pressemitteilung des Pestel-Instituts. Nach Analyse der Wissenschaftler aus Hannover steigt der Gesamt-Wohnungsbedarf für den Landkreis im Jahr 2015 damit auf 5010 Wohnungen. Damit werden Forderungen an die Politik verbunden.
ESSLINGEN (pm). Im Schnitt wurden in den vergangenen Jahren im Kreis allerdings lediglich 1540 Wohnungen pro Jahr fertiggestellt. Deshalb warnt das Pestel-Institut, das laut Immobilienexperten immer recht hoch gegriffene Einschätzungen liefert, vor einem „Weiter so“. Um eine handfeste Wohnungskrise zu vermeiden, müsse neuer Wohnraum her. Der Kreis brauche in diesem Jahr 3,3-mal so viele Wohnungen wie bislang jährlich überhaupt neu gebaut wurden, so Institutsleiter Matthias Günther.
Leerstehende Wohnungen sollten saniert werden
Auch in den kommenden Jahren müsse sich der Kreis auf einen hohen Wohnraumbedarf einstellen. Es sei deshalb notwendig, die bisherige Neubaurate zu steigern und beim Leerstand kräftig zu sanieren, so das Institut. Zwei Mangelerscheinungen diagnostizieren die Analytiker: „Es fehlen bezahlbare Wohnungen, vor allem aber Sozialwohnungen für Rentner, Alleinerziehende, junge Menschen in der Ausbildung, einkommensschwache Haushalte und eben auch Flüchtlinge“, macht Günther deutlich.