Politiker und soziale Einrichtungen sehen eine Verpflichtung junger Menschen kritisch
Nach den Vorstellungen einiger Politiker sollten alle Bürgerinnen und Bürger ab ihrem 18. Lebensjahr einen sozialen Dienst ableisten. Andere setzen jedoch auf Freiwilligkeit statt Zwang. Wir haben mit örtlichen sozialen Einrichtungen und Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Nürtingen über ihre Einstellung zum Thema gesprochen.
Zurück zu alten Mustern? Wenn es nach Teilen der CDU ginge, werden künftig wieder junge Menschen dazu verpflichtet, im sozialen Bereich auszuhelfen. Foto: Adobe Stock
Die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht für alle junge Menschen ab 18 Jahren entstand im Rahmen der sogenannten „Zuhör-Tour“ der CDU. In Gesprächen mit Mitgliedern aus dem ganzen Land wollte Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer wissen, was die Menschen bewegt. Häufig angesprochene Themen sollen demnach diskutiert, zu Leitfragen formuliert und in das Grundsatzprogramm der Partei aufgenommen werden. Nach Angaben der Partei kam eine Regelung für ein verpflichtendes soziales Jahr dabei häufig zur Sprache. Gerechnet wird mit 700 000 jungen Leuten jährlich, die sich künftig zwischen einem Engagement bei der Bundeswehr oder sozialen Einrichtungen wie dem THW, Feuerwehr, Rettungsdiensten oder Pflegeeinrichtungen entscheiden könnten. Auf eine Antwort, wie genau eine solche Dienstpflicht aussehen könnte, möchte sich Kramp-Karrenbauer nicht festlegen. „Es gibt viele Möglichkeiten einen Dienst zu gestalten. […] Wir sollten in der Debatte keine von vorneherein ausschließen“, äußert sie sich auf dem sozialen Netzwerk Twitter.