Nürtingen
Was ist eigentlich Überfluss?
Im philosophischen Denk-Art-Café ging es darum, was für ein erfüllendes Leben notwendig ist
Am Anfang des ersten Denk-Art-Cafés nach der Sommerpause stand ein Gedicht, das viele der Anwesenden noch aus ihrer Schulzeit kannten: „Der römische Brunnen“ von Conrad Ferdinand Meyer. Dass in diesen Versen aus dem Jahr 1882 viel Zündstoff für die aktuelle Diskussion um unsere Wachstumsgesellschaft liegt, kam wohl seinerzeit niemand in den Sinn.
NÜRTINGEN. Meyer beschreibt in seinem Gedicht einen Brunnen, dessen Wasserstrahl so üppig von einer zu nächsten Schale überfließt, dass zwischen ihnen ein Nehmen und Geben ist, bei welchem jede Schale „reich“ bleibt. Dieses poetische Bild stellt eine Vision von einem sozialen Überfluss dar, von dem wir heute in unserer Wohlstandsgesellschaft weit entfernt sind: