Nürtingen
Tamagotchi
Tamagotchi

Kennen Sie noch das Tamagotchi? Dieses japanische Spielzeug, das sich benahm wie ein Haustierchen und gefüttert, gewindelt und bespaßt werden musste? Man wähnte es auf dem Friedhof der Kuscheltiere, direkt neben Furby und den Fur real friends. Doch es ist wieder da. Das musste eine Mutter mit Grausen feststellen, als ihr der neunjährige Sohn seinen Wunsch nach dem Plastik-Ei vortrug, mit der Begründung, er könne sonst im Kreise der Seinen nicht mehr mitreden. Nur über meine Leiche, sprach die Mutter resolut. Dann kauf ich es mir eben von meinem Taschengeld, sprach das Kind und tat es. Was die Mutter einigermaßen beruhigte, war der Umstand, dass die neueren Tamagotchi-Versionen einen Pausen-Knopf besitzen und so ihren Besitzer unbehelligt in Schule und Schlaf lassen. Eines Tages geschah es. Der Bub war bei der Oma und hatte das Tamagotchi auf dem Tisch liegen lassen. Mama, du musst es füttern, sonst verhungert es, bat er telefonisch und gab gleich noch einen Fernkurs in Tamagotchi-Pflege. Die Mutter war so nett, fütterte und mistete das virtuelle Tierchen und gab ihm sogar Medizin, wenn es krank war. Sie nahm es sogar mit zur Arbeit, weil sie neugierig geworden war, wie es sich denn weiterentwickeln würde denn wenn es pausiert, tut sich ja nichts. Nun haben Mutter und Sohn ein gemeinsames Tamagotchi, über dessen Zustand sie sich täglich austauschen. So hat sich das vermeintlich so pädagogisch wertlose Spielzeug als eins entpuppt, mit dem die beiden zusammen Spaß haben können. Und dann hat es sich schon gelohnt. bg