Dr. Martin Häberle vermisst bei der Politik eine Strategie für konsequente Tests zur Eindämmung der unerkannt Infizierten
Seit einer Woche gibt es in der Nürtinger Innenstadt ein Corona-Schnelltestzentrum. An drei Tagen wurde bisher getestet. Am Samstag nutzten 100 Personen das Angebot. „Darunter war eine Person, die positiv war“, sagt Dr. Martin Häberle, „die wurde gleich ans Abstrichzentrum zum PCR-Test weitergeleitet.“ Der Mediziner fordert von der Politik ein systematischeres Vorgehen.
Heute ist das Schnelltestzentrum am Obertor in Nürtingen wieder geöffnet. Foto: Holzwarth
NÜRTINGEN. Knapp 240 Personen unterzogen sich an den ersten drei Öffnungstagen einem Schnelltest. Die Initiative ging von Dr. Martin Häberle aus. Zusammen mit Pit Aurenz und Barbara Andreas, die den Laden am Obertor zur Verfügung stellten, sowie OB Fridrich. Der Nürtinger Arzt verfolgt die Entwicklung schon seit Wochen und wundert sich über das scheibchenweise Vorgehen der Politik. „Für mich ist kein Konzept zu erkennen.“ Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Mutationen und der geplanten Lockerung des Lockdowns müsse man alle Möglichkeiten nutzen, um die bislang unerkannten Infizierten rauszufiltern. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf.“ Die Ehrenamtsinitiative könne freilich nicht alles alleine leisten. Deshalb habe er auch den Wirtschaftsbeirat, die HfWU, die IHK und die Kreishandwerkerschaft angeschrieben, sagt der Arzt.