(vh) Kaum schlägt’s zwölf, geht es los. Dann ist werktägliche Mahlzeit-Zeit. „Mahlzeit“ hallt’s dann munter durch Büros und Werkhallen. „Mahlzeit.“ „Mahlzeit!“ „Mahlzeit.“ „Mahlzeit!“ Nicht dass der Tonfall steht’s der gleiche wäre. Das Spektrum reicht vom dynamischen „Mallzeit!“ bis zum schwerfällig-bräsigen „Maaahlzeit“. Gelegentlich hört man auch, zum Beispiel hier in der Redaktion, ein nicht ganz ernst gemeintes „Mealtime“.
Neu ist der Brauch, sich ein „Mahlzeit“ zuzurufen, wenn man sich um die Mittagszeit begegnet oder zum Zwecke der Mahlzeiteinnahme auseinandergeht, nicht. Ursprünglich hieß das mal „gesegnete Mahlzeit!“ und bezog sich auf die unmittelbar bevorstehende Nahrungszuführung. Diese insgesamt sechs Silben waren den Leuten jedoch irgendwann zu viel. Sie verzichteten auf den Segen, und bereits im 19. Jahrhundert wurde im Wörterbuch der Brüder Grimm die heute noch gebräuchliche griffige Kurzform erwähnt.