Nürtingen
Keine hoffnungsvolle Prognose für Syrien
Andreas Zumach sprach bei den Nürtinger Friedenswochen über die Konflikte im Nahen Osten
(em) Bei der Abschlussveranstaltung der 33. Nürtinger Friedenswochen hielt kürzlich im gut besuchten Martin-Luther-Hof der diplomatische Korrespondent bei der UN in Genf Andreas Zumach einen Vortrag. In einem spannenden Vortrag gab er eine kritische Analyse der Weltlage, wobei er sich im Wesentlichen auf den Nahen Osten konzentrierte.
Hellmut Kuby begrüßte den Redner, der zum sechsten Mal in Nürtingen auftrat. Mit dem Schlagwort „Arabellion“ wandte sich Zumach dann den arabischen Staaten zu, die bisher nichts für Palästina getan hätten. Er meint, dass die arabische Politik sich mit dem Sturz der Militärdiktaturen ändern würde. So sei zum Beispiel die jetzt ausgehandelte Waffenruhe zwischen Israel und Palästina nur mit ägyptischer Vermittlung möglich geworden.
Die Ausgangsposition für die „Arabellion“ seien nicht-demokratische Regierungen in den nordafrikanischen Ländern Tunesien, Libyen, Ägypten und Syrien, auf die der Westen aus vorwiegend wirtschaftlichen Interessen gesetzt hatte. Diktatorische Regierungen, vom Westen unterstützt und mit Waffen versorgt, seien Garant für Ruhe und Ordnung im Land gewesen. Deshalb seien auch die 1948 proklamierten „universellen Menschenrechte“ in diesen Ländern nicht durchgesetzt worden. Zumach bezeichnete das als „dunkles Kapitel“ des Westens.
Ägypten ist das wichtigste der arabischen Länder