Nürtingen
Im Nachhinein
Gar nicht so einfach, auszudrücken, wenn einer irgendwie anders ist. Kommen die Eltern von woanders, hat er einen Migrationshintergrund und sollte Lehrer werden (siehe Umfrage). Eine Volksgruppe, nach der eine Schnitzelspezialität benannt ist, wird als „mobile ethnische Minderheit“ umschrieben. Allerorten herrscht großer Jubel, dass endlich ein Schwarzer, pardon, Afroamerikaner, Präsident geworden ist und den Euroamerikaner George Bush abgelöst hat. Euroamerikaner? Sagt doch kein Mensch. Also gibt es Amerikaner und Afroamerikaner? Aufs Glatteis begibt man sich sprachlich oft, wenn ein Unterschied irgendwie politisch korrekt ausgedrückt werden soll. So mancher rutscht darauf aus. Wieso sollte Obama mit einer weißen Mutter und einem schwarzen Vater ein Schwarzer sein und nicht beides zu gleichen Teilen? Schwingt da etwa noch die Definition eines Schwarzen zu Zeiten von Sklaverei und Rassentrennung mit? Damals galten alle Menschen mit „einem Tropfen schwarzen Blutes“ als schwarz, auch wenn sie nicht einmal so aussahen. Dabei ist die Wissenschaft schon lange davon abgekommen, Menschen in Rassen einzuteilen. Unter ihrer Haut sind sich die Menschen einfach viel zu ähnlich. Oder wie der Schwabe zu sagen pflegt: „’s gibt sottiche und sottiche, aber meh sottiche wie sottiche.“
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