Nürtingen
„Ich wollte mich nur wichtig machen“
Schüler wegen Amokdrohung zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt
NÜRTINGEN. Weil er im Zusammenhang mit dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen gedroht hatte, er werde so etwas auch mal tun, wurde ein 18-jähriger Schüler aus einer Kreisgemeinde zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Außerdem erkannte das Nürtinger Jugendschöffengericht unter Vorsitz von Richterin Astrid Hagen auf die Beiordnung eines Bewährungshelfers und 50 Stunden gemeinnützige Arbeit. Der Haftbefehl gegen den Angeklagten, der zwei Wochen in Stammheim in Untersuchungshaft verbrachte, wurde aufgehoben. Die Bewährungszeit erstreckt sich über zwei Jahre.
Der Angeklagte, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, war als Kleinkind mit seinen Eltern aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland gekommen. Er hat zwei Brüder und eine Schwester. Der erzieherische Einfluss der Eltern wurde bei der Verhandlung als minimal beschrieben.
Die schulische Karriere des Angeklagten war denkbar bewegt. Auf Grund- und Hauptschule folgte der Besuch einer Förderschule. Im kommenden Sommer will er den Hauptschulabschluss machen. Auf die Frage der Richterin, ob er den Abschluss wohl schaffen werde, erwiderte er: „I denk scho.“ Anschließend will er sich um eine Lehre kümmern. Wohl auf dem Bau, sagte er, möglichst als Stahlbauer.
nSchon mit 14 der Polizei aufgefallen