Kultur auf dem Prüfstand: Einerseits wird Sparkurs gefordert, andererseits will man aber keine Strukturen zerschlagen
Nürtingen hat sich in den zurückliegenden Jahren ein herausragendes Profil im Bereich Bildung und Kultur erarbeitet. Strukturen, die auch die Gemeinderäte nicht zerschlagen wollen. Dennoch haben sie dem Kulturamt im Rahmen der Haushaltsplanberatungen Kürzungen auferlegt. Die Sparvorschläge von Kulturamtsleiterin Ackermann standen jetzt zur Diskussion.
Die Meisterkonzertreihe des städtischen Kulturamtes ist äußerst erfolgreich. Sogar Stehplätze werden verkauft. Foto: nz-archiv
NÜRTINGEN. Die Zwickmühle, in der sich die Nürtinger Kommunalpolitiker befinden, war offensichtlich. Einerseits wird im Bereich Bildung und Kultur ein Sparkurs gefordert, auf der anderen Seite möchte man auf keinen Fall bestehende Strukturen zerschlagen oder gar das herausragende Profil gefährden. Ein Spagat, der am Dienstag in der Sitzung des Kultur- und Schulausschusses nur mit Mühe gelang. Die Diskussion brachte aber auch offen zutage, in welchen Punkten der Haushalt der Stadt Nürtingen Schwachstellen aufweist. Es sind nämlich vor allem die Sachkosten, die in den letzten Jahren gestiegen sind und die von den Fachbereichsleitern praktisch fast gar nicht zu beeinflussen sind. Die Rede ist hier von internen Verrechnungen, zum Beispiel Hallen- und Raummieten oder Bauhofleistungen. Die Rechnung stellt hier die Stadt beziehungsweise die Gebäudewirtschaft Nürtingen. „Hier geht es im Prinzip um linke Tasche – rechte Tasche“ betonte Bürgermeisterin Grau. Und darauf habe sie schon im Rahmen der Klausurtagung aufmerksam gemacht. Ihr Hinweis sei aber vom Gemeinderat nicht berücksichtigt worden.