Nürtingen
Heimatbund auf Reisen
NÜRTINGEN (pm). Unlängst besuchte der Schwäbische Heimatbund Nürtingen das Melanchthonhaus im badischen Bretten und das Faustmuseum im württembergischen Knittlingen.
Durch das Enztal ging die Fahrt nach Bretten, vorbei an Vaihingen/Enz mit dem Blick auf das Schloss Kaltenstein, in die frühere Kurpfalz. Zur Einstimmung auf das Lutherjahr 2017 besuchte die Gruppe den Geburtsort des am 16. Februar 1497 geborenen Melanchthon. Er war Humanist, Universalgelehrter, Reformator und engster Mitarbeiter Martin Luthers. Noch nicht 13 Jahre alt, studierte er in Heidelberg und Tübingen; 1518 wurde er nach Wittenberg als Griechischprofessor berufen. An der deutschen Bibelübersetzung war Melanchthon als Kenner der griechischen Sprache maßgeblich beteiligt. Luther, als Geächteter, konnte an Verhandlungen auf Reichsebene nicht teilnehmen. Melanchthon war seit 1529 bei Reichstagen und Religionsgesprächen der offizielle Wortführer der Wittenberger Theologie.
Das aus der Gründerzeit stammende Melanchthonhaus beherbergt theologische Schriften, eine große Zahl an Grammatiken und Lehrbüchern über fast alle Wissensgebiete der Reformationszeit. Mit den in vielen Auflagen gedruckten Büchern und zahlreichen Universitätsordnungen hat Melanchthon nach seinem Lebensende den Ehrentitel „Lehrer Deutschlands“ erhalten. Der Vormittag reichte nicht aus, um trotz sachkundiger Führung alle Exponate zu erfassen.