Alle Jahre wieder erinnert sich Nürtingen an die Problematik mit den pflanzlichen Lebensmitteln, an deren Erbgut Wissenschaftler Veränderungen vorgenommen haben. Nämlich dann, wenn in der Nähe des Hofgutes Tachenhausen wieder ein Versuchsfeld der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt von Gegnern dieser Manipulationen am Genmaterial plattgemacht wurde. Dabei sollen dort angeblich nur Freisetzungsversuche von Pflanzengift-resistenten Gemüsesorten gemacht und untersucht werden. Doch die Menschen fürchten, dass sie auf diesem und ähnlichen Wegen so langsam an die Gewohnheit, mit genveränderten Nahrungsmitteln leben zu müssen, herangeführt werden sollen, und werfen den Forschern vor, sie wüssten noch gar nicht genug über das Verhalten genmanipulierter Nutzpflanzen in einer darauf nicht vorbereiteten Umwelt. So klebt man sich Sticker mit der Aufschrift Genfood nein danke! aufs Auto und die Presse schreibt fleißig mit, erzählt von da und dort gefundenen Spuren von Genmais, Genreis und genverseuchtem Sojamehl. Die bösen Gene, denkt sich der Verbraucher: Dass mir bloß keines davon auf den Teller kommt! So ergab eine von den zuständigen EU-Stellen in Brüssel in Auftrag gegebene, angeblich repräsentative Umfrage, dass nach Ansicht von 40 (in Worten: vierzig) Prozent der befragten Europäer eine Gentomate Gene enthalte, eine gewöhnliche Tomate dagegen keine. heb