Nürtingen
„Diplomatie nicht um jeden Preis“
Die Caritas-Flüchtlingsbeauftragte Irmhild Sellhorst erzählt, was sie menschlich und künstlerisch in Nürtingen bewegt hat
Zum 1. März verlässt Irmhild Sellhorst Nürtingen in Richtung Rottweil, wo sie bei der dortigen Caritas eine Stelle antritt. In ihrer Nürtinger Zeit sorgte sie oft für Kontroversen. Im Gespräch erzählt Sellhorst, was sie dabei bewegt hat und was sie künftig für die Stadt erhofft.
Frau Sellhorst, am Montag war Ihre offizielle Verabschiedung. Wie haben Sie das erlebt?
Der Abschied war sehr bewegend. Es waren 80 bis 100 Menschen da, unter ihnen viele Flüchtlinge. Bürgermeisterin Claudia Grau hat eine sehr persönliche Ansprache gehalten, in der deutlich wurde, wie ich die Menschen irritiert und herausgefordert habe. Und dass es wichtig ist, dass es Menschen gibt, die genau das tun. In meiner eigenen Rede habe ich gesagt, dass ich vermutlich mehr erklären, die Menschen mehr mitnehmen muss. Dann habe ich erläutert, was mir wichtig ist. Zum Beispiel die Frage nach dem Menschsein. Jeder ist so, wie er ist, richtig und ein Geschenk Gottes. Es gäbe mehr Frieden in der Welt, wenn die Menschen sich und andere annehmen können. Darum wünsche ich mir, dass die Menschen nicht den Kontakt zu sich selbst verlieren.
Wie hat damals alles in Nürtingen begonnen?