Licht der Hoffnung

Die Freilichtbühne soll wieder mobil werden

Licht der Hoffnung: Die Nürtinger Jugendwerkstatt möchte den Bühnenbauwagen nach zweijähriger Standzeit einsatzfähig machen

Gelungene Generalprobe: Die Sanierung eines weiteren Bauwagens durch die Jugendwerkstatt stets bereits kurz vor dem erfolgreichen Abschluss. Er wird für die Jugendarbeit eingesetzt. lcs

Es sind wieder sechs verschiedene Projekte, die in dieser 28. Saison der Weihnachtsaktion „Licht der Hoffnung“ von den Spendengeldern unterstützt werden sollen. Eines davon verantwortet die Jugendwerkstatt des Nürtinger Trägervereins Freies Kinderhaus. Es ist geplant, den vor zwei Jahren stillgelegten Bühnenbauwagen zu renovieren.

NÜRTINGEN. Wer sich auf den Weg zur Jugendwerkstatt an der Plochinger Straße macht, der gewinnt zunächst den Eindruck, dass das Projekt schon kurz vor dem Abschluss steht. Denn vor dem Eingang zur Werkstatt steht ein wunderbar ausgebauter Bauwagen. An diesem hat das Team um die Projektausführenden Sabine März und Ralf Kuder schon seit Monaten fleißig gewerkelt. Im Frühjahr ist der erste Einsatz des Bauwagens an einer Schule vorgesehen – allerdings nicht als mobile Bühne, sondern für die Kinder- und Jugendarbeit.

Der Bühnenbauwagen aus dem Baujahr 1963 ist einige Meter weiter nördlich abgestellt. Er hat seinen bislang letzten Einsatz bei den Weltkindertagen im Jahr 2017 gehabt. Zuvor war der Wagen 20 Jahre lang bei verschiedenen Anlässen in Gebrauch, zum Beispiel 1999 als mobile Kinder-Kultur-Werkstatt in der Braike und im Roßdorf. Die Freie Schule Altenriet hat den Bühnenbauwagen lange Jahre im Einsatz gehabt und Theaterstücke an verschiedenen Orten gezeigt. Der Gewerbeverein Altenriet und der Verein für Kultur und Begegnung Silberburg waren weitere Nutzer.

Inzwischen ist der alte Bühnenbauwagen jedoch nicht mehr einsatzfähig. Das Vehikel ist nicht mehr fahrtauglich, durch das verrostete Dach regnet es nach drinnen, die Holzwände sind morsch und durchgefault und die zur Bühne gehörenden Teile können nicht mehr gefahrlos betreten werden.

Mehrere junge Geflüchtete wirken bei dem Werkstattprojekt mit

Ralf Kuder von der Jugendwerkstatt weiß, was zu tun wäre: „Der Wagen muss komplett rückgebaut, das Fahrgestell entrostet und neu lackiert werden. Das Holzständerfahrwerk muss man ganz neu aufbauen, das Dach mit Blech neu verkleiden.“ Zudem müsse die Plattform an der Längsseite, die zur Bühne ausgeklappt werden kann, gesichert und stabil gebaut werden, sodass Auftritte ungefährlich darauf stattfinden können. Auch eine Fotovoltaikanlage ist auf dem Dach geplant, um „autark Strom“ verfügbar zu haben.

In der Jugendwerkstatt sind derzeit zwölf junge Menschen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren dauerhaft tätig. Darunter sind Jugendliche mit Weisung vom Jobcenter oder der Jugendgerichtshilfe, die dort in Handwerk und Kunst geschult werden, aber auch junge Geflüchtete aus Gambia, Kamerun, Afghanistan und aus dem Iran.

Ab dem Jahr 2020 soll der Bauwagen wieder als mobile Bühne zur Verfügung stehen – auch für Straßenfeste, Konzerte und Veranstaltungen von Vereinen. „Gegen eine geringe Leihgebühr wird der Wagen für Festivals ausleihbar sein“, erklärt Julia Rieger vom Trägerverein Freies Kinderhaus. Gezogen werden kann er von einem Traktor.

Bis es so weit ist, geht Ralf Kuder von einer Bauzeit von rund zwölf Monaten aus. „Unsere großen Gemeinschaftsbauprojekte werden immer flankiert von kleineren Einzelprojekten. Wenn wir uns nur um den Bauwagen kümmern müssten, würde es schneller gehen.“

Bis Februar läuft als großes Projekt aber noch der Ausbau des anderen Bauwagens. Die Jugendwerkstatt bringt dadurch schon viel Erfahrung für das nächste Bauwagenprojekt mit, bei dem von den Spenden Rohstoffe, Werkmaterialien, Scharniere, Farben und Werkzeug angeschafft werden sollen.

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