Der Rhein, auch liebevoll Väterchen Rhein genannt, ist eigentlich ein Schweizer. Was dort in malerischen Gebirgsbächen von den Bergen rinnt, sammelt sich im Vorderrhein und im Hinterrhein. Beide fließen bei Reichenau in Graubünden zum eigentlichen Rhein zusammen. Der fließt aus den Alpen heraus direkt in den Bodensee. Dessen Becken hat einst der Rheingletscher ausgehöhlt. Aus dem Obersee fließt der Seerhein zwischen Konstanz und Kreuzlingen heraus und gleich darauf hinein in den Untersee. Aus dem Untersee kommt er als Hochrhein wieder heraus und stürzt sich den Rheinfall hinunter. Bei Basel kriegt der Fluss die Kurve nach Norden. Ab da ist er als Grenzfluss nach Frankreich emotional befrachtet und leidet noch heute unter seiner Begradigung. Ab Bingen fängt jener Abschnitt an, an dem die Loreley ihr Haar früher vor Fischern, heute vor Touristen kämmt. Geschäftsmäßig fließt der Fluss hernach am Ruhrgebiet vorbei. Früher hat er dort noch eine gehörige Dosis Gift mitbekommen, zusätzlich zu dem, was in Basel oder Mannheim hineingeschüttet wurde. Kurz nach der niederländischen Grenze beginnt das Rheindelta. Nach rund 1320 Kilometern fließt der Rhein bei Rotterdam in die Nordsee. Kleine Schiffe können ab dem Rheinfall fahren, für große geht die Reise ab Rheinfelden los. Dann kann sich der Schiffer auf die Suche nach dem Schatz der Nibelungen machen, den angeblich einst der grimmige Hagen im Rhein versenkt hat. Vermutlich deshalb findet man dort noch ab und zu Gold. bg