Die Hunnen sind an allem schuld. Dass heute Heerscharen von Touristen zu Fuß und in Gondeln durch die Kanäle von Venedig ziehen, ist den umherziehenden hunnischen Heerscharen zu verdanken. Die Stadt wurde von Flüchtlingen aus Oberitalien besiedelt, die sich 452 vor den Hunnen in den Sümpfen und auf den Inseln an der Mündung des Flusses Brenta verbargen. Besonders die Stadt Aquileia wurde von den Barbaren sehr gebeutelt und zerstört. Um 568 kam noch einmal ein größerer Flüchtlingsstrom in die Lagune, diesmal auf der Flucht vor den Langobarden. Daher rührt auch eine Erklärung, warum Venedig heißt, wie es heißt. Die Flüchtlinge sollen einander mit den Worten veni etiam bis hierher bin ich gekommen gegrüßt haben. In Wahrheit geht der Name auf das Volk der Veneter zurück, das schon länger in der Gegend lebte. Bevor die Flüchtlinge kamen, hausten auf den Inseln in der Lagune nur einige Fischer. Die vielen Neubürger brauchten aber Platz. Also fingen sie an, über die Inseln hinauszubauen und unzählige Ulmen- und Lärchenstämme in den schlammigen Untergrund zu treiben. Auf dieser Pfahlkonstruktion steht Venedig noch heute. Und weil die Stadt schon halb im Wasser stand, wurde sie alsbald eine bedeutende Seemacht. bg